Demenz-Umfrage
Das wünschen sich Betroffene und Angehörige in Wien

Der Fonds Soziales Wien (FSW) hat eine Erhebung durchgeführt, bei der Betroffene sowie ihr Umfeld zu ihren Bedürfnissen und Wünschen befragt wurden. | Foto: FSW / Gregor Mohar
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  • Der Fonds Soziales Wien (FSW) hat eine Erhebung durchgeführt, bei der Betroffene sowie ihr Umfeld zu ihren Bedürfnissen und Wünschen befragt wurden.
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Bis zur Mitte des Jahrhunderts dürfte sich die Zahl der Demenzerkrankten in Wien verdoppeln. Der Fonds Soziales Wien (FSW) hat daher eine Erhebung durchgeführt, bei der Betroffene sowie ihr Umfeld zu ihren Bedürfnissen und Wünschen befragt wurden. Die Erkenntnisse dazu wollen sie in ihrem bestehenden Netzwerk einfließen lassen.

WIEN. Bis 2050 soll sich die Zahl der Menschen mit Demenz in Wien voraussichtlich verdoppeln – von derzeit rund 30.000 auf über 60.000. Eine jüngste durchgeführte Umfrage des Fonds Soziales Wien (FSW) lieferte dazu relevante Erkenntnisse über die Bedürfnisse von Betroffenen und deren Umfeld.

Bei einer Pressekonferenz diese Woche im Tageszentrum für Seniorinnen und Senioren präsentierten Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ), FSW-Geschäftsführerin Susanne Winkler und die Seniorinnenbeauftragte der Stadt Wien, Sabine Hofer-Gruber, Maßnahmen und Strategien rund um das Thema Demenz. "Demenz gehört zur Lebensrealität vieler Menschen dazu, Tendenz steigend", so Hacker. Umso wichtiger sei es, an allen Punkten im Sozialsystem anzusetzen, um ein gutes Leben mit Demenz in Wien zu ermöglichen, betont er weiter.

FSW-Netzwerk für Betroffene

Laut eigenen Angaben betreut der FSW in Kooperation mit 53 Partnerorganisationen rund 58.000 Kundinnen sowie Kunden. Dabei sei Demenz in allen Pflege- und Betreuungsangeboten mitgedacht. Zusätzlich gebe es spezialisierte Leistungen, etwa in den Tageszentren für Seniorinnen sowie Senioren, von denen sich zwei ausschließlich auf demenzielle Erkrankungen fokussieren.

v. l.: PSD Wien-Chefarzt Psota, Seniorenbeauftragte Hofer-Gruber, FSW-Geschäftsführerin Winkler, Favoriten-Bezirksvorsteher Franz und Gesundheitsstadtrat Hacker (beide SPÖ). | Foto: FSW / Gregor Mohar
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Laut der FSW-Erhebung wünschen sich knapp 70 Prozent der für die Erhebung befragten Wienerinnen und Wiener bei einer leichten Demenz Pflege im eigenen Zuhause, idealerweise durch Angehörige. In fortgeschrittenen Stadien halten 59 Prozent eine stationäre Pflegeeinrichtung für sinnvoll. Derzeit stellt der FSW Plätze in 91 anerkannten Einrichtungen zur Verfügung.

Früherkennung ausschlaggebend

Oft würde Demenz erst spät erkannt werden – viele Diagnosen würden zufällig erfolgen, weil erste Symptome als normale Alterserscheinungen gelten. Eine frühe Diagnose sei aber entscheidend, betont Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste (PSD) Wien: "Dafür braucht es achtsames medizinisches Fachpersonal ebenso wie aufmerksame Angehörige." 

Auch mit Stigmatisierung und sozialem Rückzug würden viele Betroffene kämpfen. (Symbolbild) | Foto: Pixabay
  • Auch mit Stigmatisierung und sozialem Rückzug würden viele Betroffene kämpfen. (Symbolbild)
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Auch mit Stigmatisierung und sozialem Rückzug würden viele Betroffene kämpfen. 82 Prozent der befragten Wienerinnen und Wiener äußern zudem Sorge, im Krankheitsfall zur Belastung für ihre Familie zu werden. "Wichtig ist eine Sensibilisierung der Gesellschaft im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Information und Bewusstseinsbildung helfen auch bei der Entstigmatisierung", sagt wiederum Stadt Wien-Seniorenbeaufragte Gruber.

Demenz sichtbarer machen

Gemeinsam mit ihrem Team "Wien für Senior:innen" im FSW sorge sie für öffentliche Sichtbarkeit. So soll unter anderem ein eigens produzierter Erklärfilm zum Thema Demenz für mehr Bewusstsein sorgen. Die Plattform "Demenzfreundliches Wien" wiederum verbinde aktuell rund 100 Organisationen, Projekte, Bezirke und engagierte Einzelpersonen, die sich dem Thema Demenzfreundlichkeit widmen. In jedem der 23 Wiener Bezirke sei bereits eine Demenz-Koordinatorin bzw. ein Demenz-Koordinator tätig.

Aktuell arbeite man laut Gruber an einer Erhebung aller Angebote für Menschen mit Demenz in Wien. Diese wolle man in weiterer Folge gebündelt sichtbar und zugänglich machen. "Wir setzen Maßnahmen in vier definierten Handlungsfeldern: Bewusstseinsbildung, Teilhabe, Lebensorte und Unterstützungsangebote", erklärt sie.

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