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Glanz, Glamour und jede Menge Spaß beim Regenbogenball
Wer bei dem Wort "Ball" als Erstes an steife Etikette denkt, liegt hier falsch. Beim Wiener Regenbogenball stehen Vielfalt, Ausgelassenheit und nobler Spaß im Vordergrund. Hier kommt die queere Community zusammen, um sich selbst zu feiern und sich feiern zu lassen.
WIEN. Er ist mittlerweile nicht nur eine viel geliebte Tradition, sondern längst eine wahrliche Institution der Ballsaison: Der Wiener Regenbogenball. Die 26. Ausgabe des Balls für Vielfalt, Akzeptanz und Sichtbarkeit der queeren Community ging am Samstag, 27. Jänner, im Austria Trend Parkhotel Schönbrunn über die Bühne - oder besser über das Parkett.
Um in diesem Jahr dabei zu sein, musste man besonders schnell sein. Die Karten waren so rasch vergriffen, wie noch nie. Nach nur neun Tagen war der Ball bereits ausverkauft, wie sich Veranstalterin Ann-Sophie Otte, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, freute.
Schon kurz nach dem offiziellen Einlass um 19 Uhr war das Parkhotel Schönbrunn gut gefüllt. In der inklusiven Umgebung, wo klassischer Ball auf LGBTIQ* trifft, waren die Roben der Gäste besonders spektakulär. Erlaubt war, was gefällt, Hauptsache elegant lautete das Motto. Die Abendkleider und Smokings konnten sich dabei wirklich sehen lassen. Vom Anzug mit schillernden Pailletten, über ausladende Kleider bis hin zu knallbuntem Make-up und aufwendigen Frisuren: auf keinem Ball in Wien geht es so bunt und zugleich chic zu, wie am Regenbogenball. Das bewiesen unter anderem die beiden Dragqueens Grazia Patricia & Metamorkid.
Opernklänge zur Eröffnung
Um 21 Uhr dann der erste Höhepunkt des Abends, die offizielle Eröffnung. Nach dem Einzug des Eröffnungskomitees verzauberten Bassbariton Gregor Eisenhut und Tenor Thilo Cubasch mit einer gefühlvollen Darbietung samt innigen Kuss das Publikum.
Danach sorgten die Damenkapelle Johann Strauss sowie die Band A-Live abwechselnd für die richtige Musik, um das Tanzbein zu schwingen. Wer dabei ins Schwitzen kam und zwischendurch ein kleines Makeover benötigte, konnte sich in der Stylinglounge von Ball-Partner L’Oréal auffrischen lassen.
Polit-Prominenz am Regenbogenball
Auch zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft, Society sowie Film und Fernsehen ließen sich den 26. Regenbogenball nicht entgehen. Für Justizministerin Alma Zadić (Grüne) ist der Regenbogenball einer der „lustigsten und coolsten Bälle der Ballsaison“. Für Peter Kraus, Co-Parteivorsitzender der Grünen Wien, ist der Regenbogenball sein liebster Ball. Er spiegle perfekt die bunte Vielfalt Wiens wider.
Auf einen lustigen Abend mit Freunden und „einen ordentlichen Gin Tonic“ freute sich Andreas Schieder, SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament. Auf seine Einladung hin kam auch Marc Angel (LSAP), Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzender der LGBTIQ-Gruppe im EU-Parlament. Für den gebürtigen Luxemburger war es der erste, aber ganz bestimmt nicht der letzte Regenbogenball. Dieser soll ab sofort ein fixes „Rendezvous im Jänner“ werden, so Angel.
Wiens Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) war ebenfalls mit von der Partie. Für ihn ist der Regenbogenball gleich „doppelt cool“. Auf der einen Seite gehe es um Solidarität mit der queeren Community, auf der anderen Seite zeige der Ball, dass alle Menschen gleich sind.
Musicalstar um Mitternacht
Wer an diesem Abend weniger auf klassische Tänze aus war, musste aufs Shaken dennoch nicht verzichten. In den zahlreichen Nebenräumen sorgten unter anderem DJane Nica, DJ J’aime Julien und die Band Desert Wind für ausgelassene Stimmung und den richtigen Beat.
Um Schlag 24 Uhr dann die langersehnte Mitternachtseinlage. Dafür hatte sich die HOSI Wien heuer einen ganz besonderen Gast eingeladen. Als Musicaldarstellerin Maya Hakvoort auf die Bühne trat, tobte das Publikum. Der gebürtigen Holländerin gelang 1994 als „Elisabeth“ im gleichnamigen Musical der Durchbruch in Österreich. Beim Regenbogenball gab Hakvoort in einer traumhaften Robe ganz in Gold ihr großes Repertoire aus der Musical- und Filmmusik zum Besten.
Ball Award an "Bro Homo"
Wie in den Jahren zuvor wurde auch diesmal der Regenbogenball Award verliehen. Mit diesem werden Vereine oder Projekte ausgezeichnet, die einen Beitrag für die LGBTIQ-Community leisten. Heuer ging die Auszeichnung an die Initiative "Bro Homo", die besonders Trans* und non-binäre Personen unterstützt.
Den Abschluss des Abends bildeten die Vergabe des Awards und die Mitternachtseinlage aber noch lange nicht, gefeiert wurde noch bis in die Morgenstunden. Erst gegen 4.30 Uhr verließen die letzten Gäste den Regenbogenball 2024 - und freuten sich bereits auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.
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