Wien
Anrainer beschweren sich über Sicherheitsprobleme bei Justizanstalt
Hausbewohner, die direkt neben der Justizanstalt (JA) Josefstadt wohnen, sind besorgt. "Ungebetene" Gäste würden sich Zutritt zu ihrem Gebäude verschaffen und sich an einer günstigen Stelle direkt mit Inhaftierten austauschen, deren Zellen gleich gegenüberliegen. MeinBezirk.at erkundigte sich beim Justizministerium.
WIEN/JOSEFSTADT. Die Justizanstalt (JA) Josefstadt in Wien sieht sich die Tage mit Anrainerbeschwerden konfrontiert. Bewohner eines benachbarten Wohngebäudes in der Wickenburggasse hätten zuletzt Sorge bekundet, dass dort ein "Sicherheitsleck" herrscht – "Krone.at" berichtete zuerst.
Inhaftierte würden sich dort mit Außenstehenden – mutmaßlich Bekannte oder Freunde – austauschen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, soll es möglich sein, über die nicht zur Gänze versperrbaren Stiegenhausfenster sowie über einen vergitterten Spalt beim Kellerabgang, mit den Gefangenen in den gegenüberliegenden Zellen zu kommunizieren.
Eine Frau, die dort wohnt, beschwerte sich etwa, dass einige Hausbewohner bereits von "ungebetenen Gästen" angepöbelt und gar bedroht worden sind. Weil sich etwa ein Lerninstitut und eine Arztpraxis im Gebäude befinden, sei der Zutritt für Fremde zum Nachbarhaus der Justizanstalt nicht schwer.
Bewohner fordern bauliche Trennung
Die Anrainer beschwerten sich über die Sicherheitsprobleme vor Ort und laut dem Bericht fordern einige Bewohnende bauliche Maßnahmen, etwa eine Mauer oder Wand, um die Kommunikation zu unterbinden.
Was sagt das Justizministerium zu den ungebetenen Besuchen im Nachbargebäude? Dieses bestätigt indirekt die Anrainerbeschwerden, für Fälle dieser Art gebe es ein Standardprotokoll. Seitens der JA wurde für Anlassfälle die Kontaktaufnahme mit dem Wachzimmer durch die betroffenen Anrainer angeboten, so eine Sprecherin gegenüber MeinBezirk.at.
Dies gelte laut der Sprecherin für anfallende Störungen untertags oder auch in der Nacht. "Sollte verdächtiges Verhalten oder eine mögliche Kontaktaufnahme zwischen Freiheitspersonen und Insassinnen und Insassen der Justizanstalt Wien-Josefstadt bemerkt werden, wird nach Bekanntgabe im Wachzimmer ein unerlaubter Verkehr durch Verschließung der Fenster seitens der JA unterbunden", heißt es weiter.
Justizwache "nicht zuständig"
Weiters sollten sich Anrainerinnen und Anrainer bei solchen Fällen bei der Polizei melden, da "die Verhinderung der Gefährdung von Sicherheit und Ordnung durch Freiheitspersonen nicht im Zuständigkeitsbereich der Justizwache liegt".
Für die von einigen Bewohnerinnen und Bewohner geforderte bauliche Trennung sei das Justizministerium ebenfalls nicht zuständig. "Sicherheitstechnischen Baumaßnahmen dürfen leider nicht durch die Anstalt veranlasst werden, da die Sicherung des Gebäudes der dafür zuständigen Hausverwaltung obliegt", merkt die Sprecherin an.
Die zuständige Hausverwaltung wollte sich auf MeinBezirk.at-Anfrage nicht äußern.
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