Neuer Erlebnispfad
Die Wiener Müllverbrennung in der Spittelau ganz nah

Die Müllverbrennungsanlage in der Spittelau präsentiert ihren neuen Erlebnispfad durch das Gelände. MeinBezirk durfte bereits erste Eindrücke vom Blick hinter die Kulissen der Abfallverwertung im Herzen Wiens festhalten.

WIEN. 775.800 Tonnen Restmüll. Das ist die Bilanz für den jährlichen Müllverbrauch der Wienerinnen und Wiener. In etwa 250.000 Tonnen Müll landen jedes Jahr in der wohl bekanntesten Müllverbrennungsanlage des Landes: der Wiener Spittelau. Neben der für die Stadt wichtigen Abfallbeseitigung entsteht hier in der Müllverbrennungsanlage Strom und Fernwärme für tausende Haushalte in ganz Wien.

Doch was passiert eigentlich in der Spittelau? Die signifikanten von Friedensreich Hundertwasser geplanten Türme dürften wohl allen Wienerinnen und Wienern ein Begriff sein. Und einmal einen Blick hinter die Kulissen werfen? Das ist jetzt wohl authentischer als je zuvor möglich, mit dem neuen Erlebnispfad durch die Anlage der Spittelau. Inklusive Besuch am Dach und Rundumblick über die ganze Stadt.

Der Erlebnispfad führt durch das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Gebäude. | Foto: Wien Energie/Ludwig Schedl
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Bereits am 21. September wird der neue Erlebnispfad feierlich eröffnet werden. Schon am Tag davor durfte MeinBezirk einen Blick hinter die Kulissen werfen und herausfinden, was es heißt, den Müll einer Großstadt zu beseitigen. "Die Spittelau ist eigentlich eine Sehenswürdigkeit für ganz Wien" begrüßt Alexander Kirchner, Leiter der Energieerzeugung und Abfallverwertung bei Wien Energie, die anwesenden Gäste zur ersten Führung über den neuen Erlebnispfad.

Über ein Jahr lang wurde an der Route gearbeitet. Sie führt in Zukunft Schulklassen und Interessierte aller Altersgruppen durch ausgewählte Teile des großen Müllverbrennungsareals. Dass sich dieses mitten in der Stadt befindet, ist für eine Millionenstadt weltweit einzigartig, betont Georg Baresch, Guide und Energieberater der Wien Energie.

Die Tour startet für alle Interessierten im sogenannten Anlieferbereich. Hier kommen zweimal täglich große Fuhren an Müll in die Spittelau. Die markanten orangefarbenen Müllautos der MA48 fahren hier ein und aus. Wir betreten den Innenraum der Müllverbrennungsanlage, doch bis wir einen Einblick in den tatsächlichen Vorgang der Müllverbrennung zu sehen bekommen, warten noch einige Stufen und Wege durch das Gebäude auf uns. "Da pfeift's, da zischt's, hier wird der Müll verbrannt" erklärt Baresch zur allgegenwärtigen Geräuschkulisse in dem metallernen Stiegenhaus.

Verschiedene Stationen zum Entdecken

Wer den Erlebnispfad der Spittelau besucht, der kommt am Künstler Hundertwasser nicht vorbei. Seine Zitate zieren die Wege durch das Gebäude, seine Kunst aus den vielen bunten Fließenelementen ist sowieso allgegenwärtig in der gesamten Anlage. Am Dach ziert seine bereits vielfach fotografierte überdimensional nachgebaute Kappe einen "an sich hässlichen Lüftungsschacht", wie Baresch erzählt. Es wird auch in Zukunft eigene Hundertwasserführungen durch die Spittelau geben, die den Schwerpunkt auf das Leben und Wirken des Künstlers legen.

Die ikonische Kappe Hundertwassers. | Foto: Andreas Pölzl
  • Die ikonische Kappe Hundertwassers.
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Einer der schönsten Stopps der Tour ist ohne Frage der neue Aussichtspunkt am Dach des Gebäudes. Neben der Aussicht über Wien entlang des neu gestalteten Erlebnispfads kann man bei einem Blick zum "Zwiebel" auf der Spitze des markanten Turms ein Falkenhorst erspähen. Die Tiere leben hier seit dem Jahr 1975. Auch ein Bienenvolk hat mittlerweile auf einer ausgebauten Terrasse der Müllverbrennungsanlage sein Zuhause gefunden.

Nach einem kurzen Verweilen auf der neu gestalteten und begrünten Gartenterrasse geht's weiter in das Herzstück der Spittelau. Der Blick in den sogenannten Müllbunker lässt die Besucherinnen und Besucher staunen. Denn hier landet "nicht irgendein Müll, sondern unser Müll, den wir alle heute produziert haben" erklärt Ulrich Ponweiser, Verfahrenstechniker der Wien Energie.

Bis zu 22 Meter hohe Müllberge

Bis zu 22 Meter türmt sich der Restmüll im überdimensionalen Becken, bevor er schließlich verbrannt wird und so 90 bis 92 Prozent seines Volumens verliert. Nach der Energiegewinnung bleiben Asche, Schlake und sogenannter Filterkuchen zurück. Allesamt Stoffe um deren entgültiges Recycling man aktuell bemüht ist, heißt es seitens der Wien Energie. Auch ein kurzer Besuch beim Kranfahrer ist im Rahmen der Tour möglich. Er sortiert zu große Müllstücke aus. Highlights im Wiener Restmüll waren bisher etwa ein in seine Einzelteile zerlegter VW Käfer oder eine halbe Kuh.

Die neu bepflanzte Terasse kann im Rahmen des Erlebnispfads besucht werden. | Foto: Andreas Pölzl
  • Die neu bepflanzte Terasse kann im Rahmen des Erlebnispfads besucht werden.
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Schließlich endet der Erlebnispfad mit Informationen zur hochwertigen Filteranlage und zukünftigen Projekten, um in Wien künftig noch mehr Haushalte mit Fernwärme versorgen zu können. "Wir leben hier bestmögliche Abfall- und Kreislaufwirtschaft" betont Kirchner. Und auch Hundertwasser selbst hätte seine Freude gehabt mit dem neu präsentierten Pfad durch die Müllverbrennungsanlage, versichert uns Kirchner. "Und zwar, weil wir hier eine Symbiose aus Technik, Kultur und Ökologie bieten können (...) Erleben und Begreifen, das ist hier am neuen Erlebnispfad, auch durch multimediale Elemente bestmöglich gelungen" betont der Leiter der Energieerzeugung und Abfallverwertung zufrieden.

Führungen über den neuen Erlebnispfad der Wiener Spittelau sind jederzeit kostenlos über die Homepage buchbar. Mehr Informationen gibt es bei wienenergie.at.

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