Handy-Betrugsmasche
Ein Jahr Haft für ehemaligen Berufssoldaten in Wien
Das Wiener Landesgericht verurteilte am Montag, 8. Jänner, einen ehemaligen Berufssoldaten. Dieser hatte über den Nachrichtendienst WhatsApp Menschen vorgespielt, deren Kinder zu sein. So wollte er sie dazu überreden, ihm große Summer Geld zu überweisen.
WIEN. Um seine Drogensucht zu finanzieren, zockte ein ehemaliger Soldat Menschen durch eine Telefon-Masche ab. Dabei gab er sich als deren Nachwuchs auf der Messenger-Plattform WhatsApp aus. Denn den Kindern hilft man in der Regel doch, wenn es finanzielle Engpässe gibt.
Diese Hilfsbereitschaft wurde zumindest in zwei Fällen erfolgreich ausgenutzt. Zwei Personen überwiesen ihm insgesamt 7.600 Euro. Er wurde nun vom Wiener Landesbericht zu einem Jahr Haft verurteilt.
Idee von Social Media bekommen
Die Idee zu der "Servus Papa"-Masche habe der Mann nach eigenen Angaben durch die sozialen Medien bekommen. Denn das betrügerische Geschäftsmodell genießt seit eigener Zeit große Beliebtheit. Der Betrüger gibt per Anruf oder Text vor, das Kinder oder Enkel einer Person zu sein. Dabei seien diese in Not und bitten die Verwandten daher um Geld.
Im Fall des 23-Jährigen war ein Wiener Pensionist von der Masche betroffen. Er bekam am 7. Juli eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. In der Nachricht stand, dass seine Töchter einen neuen Telefon-Anbieter haben und dies ihre neue Nummer sei. Der 73-Jährige war zu dem Zeitpunkt im Urlaub und überwies im Laufe der Kommunikation 3.200 Euro auf ein Konto. Skeptisch wurde er, als die Nummer ihm am nächsten Tag erneut nach Geld fragte. Er sperrte daraufhin das Konto.
Schon drei Wochen vor dem zweiten Vorfall war der Betrüger erfolgreich gewesen. Er hatte einer 56-Jährigen vorgeschwindelt, ihre Tochter zu sein und bat um Geld für ein gebuchtes Ferienhaus. Die Frau überwies dem 23-Jährigen daraufhin 4.400 Euro.
Geld für Drogen gebraucht
Mit der Betrugsmasche hatte der 23-Jährige seine Drogensucht finanziert. Der ehemalige Berufssoldat konnte aufgrund einer schweren Armverletzung nicht mehr schießen und wurde ausgemustert. Dies hätte dazu geführt, dass er in eine v"depressive Phase" geraten sei. Er begann ohne Verschreibung Benzodiazepinen (ein Medikament gegen Angststörungen und Insomnie) zu konsumieren und wurde abhängig. Der Verurteilte bittet um eine Drogentherapie.
Der ehemalige Soldat ist bereits wegen Diebstahl und Körperverletzung vorbestraft. Er akzeptierte daher das Urteil einer einjährigen Freiheitsstrafe wegen schweren Betrugs und betrügerischen Datenmissbrauchs. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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