Mähmanagement in Wien
Ein neues Boot und tausend Tonnen Mähgut

Die Alte Donau ist für viele Menschen im 21. und 22. Bezirk ein wichtiges Naherholungsgebiet. Damit das Wasser hier auch jeweils die bestmögliche Qualität aufweist, ist ein umfangreiches Unterwasser-Mähmanagement von Nöten. Nun wurden die Maßnahmen des heurigen Jahres vorgestellt.

WIEN/DONAUSTADT/FLORIDSDORF. Die Alte Donau wird besonders an heißen Sommertagen zu einer Oase der Abkühlung für viele Menschen im 21. und 22. Bezirk. Damit der Badespaß möglichst ungetrübt bleibt, muss auch die Qualität des Wassers sichergestellt sein. Mit einem facettenreichen Mähmanagement sorgt die Stadt Wien etwa dafür, dass die für die Wasserqualität wichtigen Unterwasserpfanzen, genannt Makrophyten, gemäht werden und gleichzeitig auch ihr Bestand gesichert wird.

Eine Aufgabe, die viel Einsatz und Fingerspitzengefühl erfordert. Wie die Maßnahmen in der heurigen Saison ausschauen, darüber informierten heute die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) sowie der Bezirksvorsteher der Donaustadt, Ernst Nevrivy (SPÖ) und der Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai (SPÖ), bei einem Lokalaugenschein an der Alten Donau. 

Wasserpflanzen gut für Wasserqualität

Auf Höhe der Große-Bucht-Straße verrichtete zudem zeitgleich eines der Amphibienmähboote seinen Dienst und mähte die Unterwasserpflanzen im stehenden Gewässer. Bereits seit Mitte April sind die Mähboote im Naturgewässer im Einsatz, damit sich die Unterwasserpflanzen nicht zu stark ausbreiten.

Das neue Mähboot im Einsatz. | Foto: M. Spitzauer

"Die Wasserpflanzen sind für die gute Wasserqualität in der Alten Donau maßgeblich verantwortlich, beim Schwimmen und Bootsfahrern können sie allerdings lästig werden, wenn sie zu hoch gewachsen sind. Wir haben das Mähmanagement vor einigen Jahren erfolgreich umgestellt und entwickeln unser System ständig weiter“, so Stadträtin Ulli Sima.

Neues Mähboot "Nixenkraut" im Einsatz

So ist neben der bewährten Amphibienmähboot-Flotte heuer zum ersten Mal ein kleines, sehr wendiges Mähboot mit dem klingenden Namen „Nixenkraut“ im Einsatz, das mit einem schwenkbaren Baggerarm problemlos auch unter die Stege und in Bereiche kommt, die für die anderen Boote nicht erreichbar sind. Damit können die aufwändigen händischen Schneidearbeiten reduziert werden. Wie alle Mähboote der Flotte ist auch die „Nixenkraut“ nach einer Pflanzenart benannt, die in der Alten Donau vorkommt.

Ernst Nevrivy (links), Ulli Sima und Georg Papai bei einem Lokalaugenschein. | Foto: M. Spitzauer
  • Ernst Nevrivy (links), Ulli Sima und Georg Papai bei einem Lokalaugenschein.
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"Für die Donaustädterinnen und Donaustädter ist die Alte Donau natürlich auch ein beliebtes Freizeitparadies und ich bedanke mich beim so engagierten Team der MA 45 für den Einsatz", betont ein sichtlich zufriedener Bezirksvorsteher Nevrivy. In die selbe Kerbe schlägt auch sein Floridsdorfer Amtskollege Papai: „Wir haben in den letzten Jahren Uferbereiche attraktiver gestaltet, Zugänge verbessert, am Mühlschüttel an der Oberen Alten Donau neue Flächen für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ich freue mich sehr, dass das Mähmanagement dazu beiträgt, einen perfekten Sommer an der Alten Donau zu garantieren."

Knapp über 1.000 Tonnen Mähgut

Aufgrund des sehr kühlen März haben sich die Unterwasserpflanzen in der Alten Donau mit ihrem Wachstum zunächst zurückgehalten, erst mit den wärmeren Tagen im Mai hat das Pflanzenwachstum eingesetzt. Die Mähboot-Flotte der Stadt Wien ist mit bis zu 15 Amphibienmähbooten und weiteren Sammel-Begleitbooten auf der Alten Donau unterwegs. Bisher wurden knapp über 1.000 Tonnen Mähgut aus dem Wasser geholt.

Zum Vergleich: 2020 waren es Mitte Juli bereits rund 1.400 Tonnen – zum Saisonende 2.600 Tonnen. Höhepunkt des Pflanzenwachstums in der Alten Donau war 2018 mit insgesamt 3.350 Tonnen Wasserpflanzen, die bis Saisonende eingesammelt wurden. Seitdem setzt die Stadt Wien auf ihr neues Mähmanagementkonzept.

In diesem Jahr wurden schon über 1.000 Tonnen Mähgut gesammelt.  | Foto: M. Spitzauer
  • In diesem Jahr wurden schon über 1.000 Tonnen Mähgut gesammelt.
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Die bewährten Amphibienmähboote mähen die Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 Meter und können entweder mit Mähwerken oder mit Rechen zum Einsammeln des Mähguts ausgestattet werden. Das Mähgut wird von den Sammelbooten, die die Mähboote begleiten, ans Ufer gebracht und von dort auf LKWs verfrachtet, die das Mähgut ins Kompostwerk Lobau bringen. Dort wird es zu Bio-Kompost verarbeitet, als „Guter Grund“ kann er als Bio-Erde bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.

Die Eckpfeiler des Mähmanagements der Stadt Wien:

  • Ausbildung des Mäh-Personals durch die Fachabteilung Wiener Gewässer.
  • Start der Mäharbeiten möglichst früh im Jahr, abhängig von Witterung und Wachstum der Unterwasserpflanzen.
  • Mähboot-Armada mit bis zu 15 Amphibienmähbooten
  • Heuer neu: Frontschneidemähboot für die Feinarbeiten bei den Stegen und Einstiegen.
  • Die zu mähenden Bereiche werden, abhängig von der Höhe des Bewuchses, in wöchentlichen Mähplänen festgelegt und abgearbeitet.
  • Die Bereiche werden mit Pflanzensperren gesichert, alle Mäh- und Sammelboote sind dort gleichzeitig im Einsatz.
  • Das Mähgut wird von den Abladestellen am Ufer abgeholt und zum Kompostwerk Lobau gebracht. Dort wird das Mähgut zu Bio-Kompost verarbeitet und ist als „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen erhältlich.
  • Auf bewährte Weise führen Gewässerbiologen begleitend Echolot-Sondierungen in der Alten Donau durch. Auf Basis der gesammelten Daten können genaue digitale Mähpläne erstellt werden.
  • Die Mähboote sind mit GPS, Computern und dazugehöriger Spezialsoftware ausgestattet. So können die ausgewiesenen Mähbereiche exakt abgearbeitet werden.
  • In wenig genutzten ufernahen Bereichen gibt es mehrere mähfreie Schonzonen. Diese sind als Ausgleich zu den stark gemähten Flächen für die Schonung der Unterwasserpflanzen wichtig, zudem dienen sie den Fischen als Laichplätze und Rückzugsgebiet.

Starker Mäh-Einsatz in der Neuen Donau

Da die Neue Donau ein tieferes und kälteres Gewässer ist, setzt das Wachstum der Unterwasserpflanzen hier erst später ein und die Stadt startet daher normalerweise erst im Juni mit Mäharbeiten in ausgewählten Bereichen. Heuer ist jedoch erstmals ein neues Phänomen aufgetreten. Bereits im Mai hat sich eine bisher unauffällige Pflanzenart durchgesetzt und massenhaft verbreitet: Das Krause Laichkraut.

Das Mähgut wird von den Sammelbooten, die die Mähboote begleiten, ans Ufer gebracht und von dort auf LKWs verfrachtet, die das Mähgut ins Kompostwerk Lobau bringen. | Foto: M. Spitzauer
  • Das Mähgut wird von den Sammelbooten, die die Mähboote begleiten, ans Ufer gebracht und von dort auf LKWs verfrachtet, die das Mähgut ins Kompostwerk Lobau bringen.
  • Foto: M. Spitzauer
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Aufgrund des späten Hochwassers im letzten Jahr, das das übrige Pflanzenmaterial ausgeräumt hat, konnte sich diese Frühjahrspflanze ohne Konkurrenz in kürzester Zeit ausbreiten. Die Stadt Wien hat sofort reagiert und schon Anfang Mai mit dem Mähen auf der Neuen Donau begonnen. „Wir haben die personellen Kapazitäten aufgestockt, zusätzlich wurden externe Firmen beauftragt und deren Mähboote eingesetzt. Aufgrund der großen Wasserfläche der Donauinsel müssen wir Prioritäten setzen und mähen vorrangig in besonders stark genutzten Bereichen,“ so Gerald Loew, Leiter der Wiener Gewässer.

Dazu gehören CopaBeach, Brigittenauer Bucht und der Bereich Steinspornbrücke bis Waluliso-Steg sowie im Norden der Segelhafen Nord. Der nördliche Teil der Neuen Donau ist von der Ausbreitung des Krausen Laichkrauts kaum betroffen. Mit Stand vom 12. Juli haben die Mähboote der Stadt Wien rund 900 Tonnen Mähgut aus der Neuen Donau geholt. 

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