Stadtwanderweg 6
Einmal Wienerwald und zurück
Rund fünf Stunden wandert man auf dem Stadtwanderweg 6 von Rodaun durch den Wienerwald.
WIEN. Bergauf und bergab geht es auf dem Stadtwanderweg 6 – und zwar die ganze Zeit: Von Rodaun kommt man nach Kaltenleutgeben auf die Wiener Hütte und gelangt über die Wotrubakirche und den Sterngarten in Mauer wieder zurück in die Stadt – zu Fuß oder mit dem Mountainbike.
Start ist bei der Endstation des 60ers in Rodaun, wo viele Wandertouren losgehen. Über die Ketzer- und Willergasse geht es hinauf zur Rodauner Kirche, die hoch über dem Liesingbach thront. Wer gerne klettert oder bouldert, sollte einen Abstecher zur Mizzi-Langer-Wand machen, denn dort hat beim Klettersport in Wien alles angefangen. Über den Zugberg wandert man hoch über Kaltenleutgeben bis hinaus zur Wiener Hütte: Dort kann man nicht nur den Wanderpass abstempeln, sondern auch gut rasten, während sich die Kinder auf den umliegenden Wiesen und dem Spielplatz austoben.
Jetzt geht es hinunter zum Roten Stadl, der nichts anderes als eine Siedlung in Breitenfurt ist. Nach dem Überqueren der Breitenfurter Straße wandert man durch ein Waldstück bis zur Eichwiese –und kommt dort ins Staunen: Bis zum Horizont sieht man nichts als Wiesen und Wälder und befindet sich dennoch auf Wiener Stadtgebiet. Entlang der 2. Wiener Hochquellwasserleitung kann man jetzt einen kurzen Umweg zur sogenannten Bildeiche und zum "Naturdenkmal 441" machen:
An dieser Klippe aus Jurakalk wurden Feuer- und Hornsteine aus einem jungsteinzeitlichen Bergbaubetrieb gefunden. An der Mauer des Lainzer Tiergartens kommt man auf dem Planetenweg vorbei: eine Einstimmung auf den noch folgenden Sterngarten. Im Gasthaus Schießstätte kann man einkehren, auch einen Spielplatz gibt es. "Jetzt oder nie", heißt es nun für all jene, die diese Tour vorzeitig abbrechen wollen, denn von hier geht es auf kurzem Weg hinunter zur Straßenbahnlinie 60.
Brutalismus am Georgenberg
Für alle anderen ist die Wotrubakirche auf dem Georgenberg das nächste Ziel: Aus 152 im Stil des Brutalismus aufeinander geschichteten Betonblöcken errichtet, wurde sie von dem Bildhauer Fritz Wotruba 1976 fertiggestellt. Ein paar Meter weiter südwestlich liegt der Sterngarten: Das Freiluft-Planetarium besteht aus drei 17 Meter hohen Masten, die Besuchern die „obere Hälfte der Welt“ erlebbar machen sollen – so zumindest das Ziel des Astronomischen Vereins.
Nach einem großen Spielplatz kommt man zum Pappelteich, Heimat von Fröschen und Libellen: In der Klimakrise ist er vom Austrocknen bedroht. "In der Klausen" heißt die Straße, die durch den kühlen Wald hinunter zum Gasthaus zum Brandtner in Kalksburg führt. Vorbei am Anton-Proksch-Institut geht es durch die Mackgasse zum Liesingbach, der über den Promenadeweg und die Ketzergasse wieder zum Ausgangspunkt in Rodaun führt. Die 12,5 Kilometer des Stadtwanderwegs 6 sind auch für Kinder geeignet, wenn sie eine gute Kondition haben. Wer mit Hunden wandert, sollte ausreichend Wasser mitnehmen.
Wer Ziesel und Wein gern hat, dem gefällt es wahrscheinlich auch am Stadtwanderweg 5.
Auch der Stadtwanderweg 1 hat so einiges zu bieten. Die bz hat sich die Wanderschuhe angezogen und ist von Nussdorf auf den Kahlenberg gegangen.
Von Sievering aus sind wir den Stadtwanderweg 2 gegangen.
Hier geht es zum detaillierten Bericht über den Stadtwanderweg 3, der von Neuwaldegg auf das Hameau führt.
Der Stadtwanderweg 4 überzeugt mit einem beeindruckenden Blick über ganz Wien.
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