Wien-Umfrage zum Frauentag
"Feministischer Kampftag ist wichtiger denn je"
Am 8. März wird der Internationale Frauentag gefeiert. Doch was bringt der Tag den Frauen wirklich, wie wichtig finden sie ihn? Wir haben uns in Wien umgehört.
WIEN. Seit einem entsprechenden Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) im Dezember 1977 steht der 8. März weltweit im Zeichen der Frauen. Die Ursprünge des Frauentags gehen jedoch schon zurück auf das Jahr 1910, als die deutsche Sozialistin Klara Zetkin die Einführung eines solchen forderte. 1911 wurde der erste Frauentag in Österreich-Ungarn, Deutschland und der Schweiz gefeiert.
Während der NS-Zeit war der Frauentag verboten und verlor danach zunehmend an Bedeutung. Erst mit der Frauenbewegung in den 1960er- und 1970er-Jahren kehrte die Forderung nach dem Ehrentag zurück. Welche Bedeutung hat der Frauentag heute für die (weibliche) Gesellschaft? Ist er ein rein symbolischer Tag oder kann mit ihm Veränderung im Sinne der Gleichstellung erreicht werden? Was sagen die Wienerinnen - und ja, auch Wiener - zum 8. März? Wir haben uns umgehört.
Verbesserungen gefordert
"Ich finde es schön, wenn man Frauen genau so feiert, wie Männer", sagt die 28-jährige Julia. Das Geschlecht sollte keine Rolle spielen, denn alle Menschen sollten gleichberechtigt werden. Laura (36) hat das Gefühl, dass der Frauentag durchaus eine besondere Bedeutung habe. Durch den 8. März könne man tatsächlich einforderbare Wünsche sichtbar machen und verstärkt auf diese hinweisen.
Auf die zum Teil extrem prekäre Situation von Frauen in anderen Ländern weist Frederic hin. Der 29-Jährige hält den Internationalen Frauentag für wichtig, um darauf aufmerksam zu machen. Aber auch in einem Land wie Österreich sieht der gebürtige Belgier, ebenso wie in seinem Heimatland, noch "Raum für Verbesserungen für die Frauen".
"Untätigkeit der Regierung"
Für den 32-jährigen Sebastian ist der Internationale Frauentag ein "feministischer Kampftag". Dieser sei heuer angesichts der Femizide und "der Untätigkeit der Regierung wichtiger denn je". Chiara (28) ist der Meinung, dass es immer wichtig ist, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Gegen die Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen müsse man aktiv vorgehen, nicht nur einmal im Jahr am Internationalen Frauentag.
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