Von Wien in die Türkei
Festgenommener Bräutigam wird bereits abgeschoben
Jener türkeistämmige Mann, welcher am Samstag während seiner Hochzeit vor dem Standesbeamten verhaftet wurde, weil er sich nicht legal in Österreich aufhalte, soll bereits abgeschoben werden. Das Flugzeug hebt noch am Dienstagnachmittag ab.
WIEN/ISTANBUL. Eine Hochzeit, ein Haftbefehl und viele Fragen: So könnte man es zusammenfassen, wenn es um den Fall jenes Mannes geht, der am Samstag im Schloss Vöslau festgenommen wurde. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) nahm den Mann quasi unmittelbar vor dem "Ja"-Wort fest, seine deutsche Verlobte und die versammelten Festgäste mussten zusehen.
Der Mann soll sich illegal in Österreich aufhalten. Die Unterschrift auf dem Heiratsdokument beim Standesbeamten hätte ihm laut dem Anwalt des Paares, Gregor Klammer, eine gültige Aufenthaltsgenehmigung nach EU-Richtlinie verschafft. Daraus wurde letztendlich nichts. MeinBezirk.at berichtete:
Gestern ließ der Anwalt noch wissen, dass man bereits Beschwerde in dem Fall vorgelegt hat: "Innerhalb von sieben Tagen muss das Bundesverwaltungsgericht über diesen Akt entscheiden", erklärte der Rechtsexperte. Doch jetzt überschlagen sich die Ereignisse, denn dem 27-jährigen Mann droht bereits am Dienstagnachmittag die Abschiebung.
Flieger hebt ab
Von seiner Schubhaft in Hernals ausgehend, soll der 27-Jährige über den Flughafen Wien per Flieger in die Türkei gelangen. Anwalt Klammer bestätigt, dass die entsprechende Maschine um 19.10 Uhr abheben soll. Für weitere Auskünfte war Klammer gegenüber MeinBezirk.at am Dienstagnachmittag nicht erreichbar.
Bei dem Mann handelt es sich um einen kurdischstämmigen Türken, der zusammen mit seiner 40-jährigen Partnerin in Wien wohnhaft ist. In seinem Heimatland soll er vor der Einberufung ins Militär stehen. Laut Auskunft des Flughafen Wiens startet um 19.10 Uhr ein Airbus 321 der Turkish Airlines mit Zieldestination Istanbul.
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