Antifaschist & Journalist
Karl Pfeifer mit 94 Jahren in Wien verstorben
Der Journalist Karl Pfeifer ist tot. Er flüchtete einst vor den Nazis nach Palästina, kämpfte doch im Unabhängigkeitskrieg und kehrte schließlich nach Wien zurück. Bis zuletzt hielt er Vorträge an Schulen und klärte über den Holocaust auf.
WIEN. Der österreichische Journalist Karl Pfeifer ist am Dreikönigstag im Alter von 94 Jahren gestorben. Er wurde 1928 in niederösterreichischen Baden bei Wien geboren. Nach der Machtübernahme der Nazis flüchtete er mit seinen jüdischen Eltern nach Ungarn. 1943 ging es für Pfeifer weiter nach Palästina.
Dort lebte er zunächst in einem Kibbuz, ehe er sich mit 18 Jahren der jüdischen Eliteeinheit "Palmach" anschloss und später Soldat in der israelischen Armee wurde. Er kämpfte im kämpfte israelischen Unabhängigkeitskrieg und kehrte schließlich 1951 nach Wien zurück.
Kämpfer für eine tolerante Gesellschaft
Fortan setzte sich Pfeifer vehement gegen Antisemitismus ein und sprach auch als Vortragender an Schulen über den Holocaust. Anfang der 80er Jahre war er Journalist der Zeitschrift "Gemeinde" der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Weitere journalistische Tätigkeiten folgten, unter anderem als Wiener Korrespondent des israelischen Radios. 2013 hat er das Buch "Einmal Palästina und zurück: Ein jüdischer Lebensweg" veröffentlicht.
Mehrfach ausgezeichnet
Im März 2022 wurde im durch Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) das Goldene Verdienstzeichen der Stadt Wien verliehen. Zwei Monate später erhielt Pfeifer den erstmals vergebenen Simon-Wiensenthal-Preis, stellvertretend für alle Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, weil sie ihr Leben in den Dienst der Erinnerung an die Shoah gestellt haben
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