350 Plätze in Wien
Katholische Schulen nehmen ukrainische Flüchtlingskinder auf
350 kostenlose Schulplätze stellen die katholischen Schulen in Wien für Flüchtlingskinder aus der Ukraine zur Verfügung. Einige Plätze konnten schon besetzt werden.
WIEN. Auf Initiative des Schulamts der Erzdiözese Wien stellen die katholischen Schulen Wiens rund 350 kostenlose Schulplätze zur Verfügung. „Ich freue mich persönlich über die große Hilfsbereitschaft, die die katholischen Schulerhalter hier ganz unbürokratisch zeigen", so die Leiterin des Erzbischöflichen Schulamtes Andrea Pinz. „Wir halten es für notwendig, gut und unseren Werten entsprechend, wenn wir geflüchteten Kindern aus der Ukraine helfen.“
Als größter Schulerhalter im Gebiet der Erzdiözese bieten die katholischen Privatschulen rund 130 Schulplätze für geflüchtete Kinder und Jugendliche, die anderen 220 Plätze verteilen sich auf Ordensschulen und andere katholische Schulträger. Das Schulamt arbeite eng mit der Wiener Bildungsdirektion zusammen, man unterstütze sich gegenseitig bei der Koordination.
„Junge Menschen brauchen Struktur, Normalität, Anregung und andere Kinder. Wir möchten ihnen so viel Normalität wie möglich bieten mit unseren Schulplätzen“, so Pinz. Auch Mittagessen und die Betreuung am Nachmittag können unentgeltlich in Anspruch genommen werden.
„Jedes Schicksal ist individuell“
Auch die von Ordensschulen nehmen Schüler aus der Ukraine auf. „Die Kinder haben Schlimmes gesehen und erlebt und brauchen jetzt Halt und Sicherheit“, sagt Martha Mikulka von den Ordensschulen. „Jedes Schicksal ist individuell, hier müssen wir allumfassend hinsehen und überlegen, was es in jedem einzelnen Fall braucht.“
Die ersten Schülerinnen und Schüler wurden bereits in Schulklassen aufgenommen, weitere Aufnahmen erfolgen nächste Woche. Schulamtsleiterin Pinz rechnet mit schnell steigendem Bedarf.
Auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien, das die Stadt Wien sowie den Osten Niederösterreichs umfasst, gibt es 130 katholische Privatschulen. Die von der Erzdiözese Wien geführten 21 Privatschulen werden von rund 7.000 Kindern und Jugendlichen besucht. Zusätzlich gibt es 64 Ordensschulen, die von knapp 16.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden. Unter diesen befinden sich 14 Schulen, die die Vereinigung von Ordensschulen Österreich (VOSÖ) betreut. Dazu gibt es auch noch Stiftungen und Vereine.
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