Warmer Oktober
Neuer Rekord bei Radfahrern in Wien
Rekordtemperaturen bringen Rekordzahlen: Das gilt an den Wiener Radverkehrs-Zählstellen, wo im Oktober neue Rekorde erreicht wurden.
WIEN. "Zusammengefasst war der Oktober 2022 gemeinsam mit 1795 der wärmste Oktober der Messgeschichte" - so drücken es die Meteorologen des ZAMG aus. Die Rekordzahlen am Thermometer brachten auch neue Rekordzahlen bei den Wiener Radverkehrs-Zählstellen.
Insgesamt wurden in Wien laut VCÖ rund 855.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt - ein neuer Oktober-Höchstwert. Die Zählstelle mit dem meisten Radverkehr war im Oktober die Operngasse. Bereits im Vorjahr hat der Radverkehr in Wien einen Oktober-Höchstwert erreicht, der 2022 übertroffen worden ist. Mit rund 855.000 waren im Oktober um 33.000 mehr Radfahrende unterwegs als im Oktober 2021. Im Vergleich zum Vor-Corona-Oktober 2019 waren bei den 13 Zählstellen sogar um insgesamt 110.000 Radfahrende mehr unterwegs - ein Plus von fast 15 Prozent.
100.000er-Grenze bei Radfahrern überschritten
Bei vier der 13 Zählstellen wurde nun laut VCÖ die 100.000er-Grenze überschritten: In der Operngasse waren es mit 123.800 um 19.700 mehr als im Oktober des Vorjahres, beim inneren Opernring fuhren etwas mehr als 114.000 Radfahrerinnen und Radfahrer, am Praterstern 107.000 und in der Argentinierstraße mehr als 104.000.
Der Langzeitvergleich macht sichtbar, wie stark der tägliche Radverkehr in Wien in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Die Zählstelle Argentinierstraße gibt es seit 20 Jahren. Im Oktober 2002 wurden hier pro Werktag 1.060 Radfahrende gezählt, im Oktober 2010 waren es 1.500 pro Werktag, im Oktober 2020 rund 3.000 und im heurigen Oktober bereits fast 4.200 pro Werktag.
Familien fahren häufiger Rad
"Das Fahrrad ist ein kostengünstiges und klimaverträgliches Verkehrsmittel, was in Zeiten der Teuerung und der Klimakrise besonders von Vorteil ist", sagt Michael Schwendinger vom VCÖ. "Und wer oft Alltagswege mit dem Fahrrad erledigt, kommt zudem auf eine regelmäßige Portion Bewegung und tut damit der eigenen Gesundheit gutes. Umso wichtiger ist es, dass die Bedingungen zum Radfahren in den Bezirken und in der Stadt insgesamt verbessert werden. Die Qualität der Radinfrastruktur ist sehr gut an der Anzahl der Familien, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, zu erkennen."
Der Verkehrsclub fordert nun Maßnahmen, um besonders Kindern das Radeln zu erleichtern - als klimafreundliche Gegenmaßnahme zum zunehmenden Bewegungsmangel. Durch die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung sei auf den Straßen viel Platz frei geworden, der für bessere und breitere Gehsteige und Radwege zu nutzen sei.
Weil die Tage im Herbst und Winter kürzer und dunkler sind, empfiehlt der VCÖ umsichtig und rücksichtsvoll zu fahren. Als Rücklicht wird ein Standlicht empfohlen, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiter leuchtet. Dazu sollte auf die korrekte Ausstattung mit Rückstrahlern vorne, hinten und an den Seiten geachtet werden, um von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden und immer sicher ans Ziel zu kommen.
Das sind die Radzählstellen mit den Zahlen von Oktober 2022:
- Operngasse: 123.800 (plus 19.700)
- Opernring innen: 114.400 (plus 8.800)
- Praterstern: 107.000 (minus 2.100)
- Argentinierstraße: 104.200 (plus 12.000)
- Lasallestraße: 79.800 (minus 600)
- Opernring außen: 68.500 (plus 900)
- Neubaugürtel: 63.000 (minus 1.800)
- Pfeilgasse: 50.200 (minus 1.100)
- Donaukanal: 45.200 (minus 1.100)
- Linke Wienzeile: 44.400 (plus 2.700)
- Langobardenstraße: 23.800 (plus 300)
- Liesingbach: 16.400 (plus 1.100)
- Margaritensteg: 14.000 (minus 5.800)
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