Spendenaufruf Wien
Samariterbund-Sozialmärkte kämpfen gegen Periodenarmut
In Zeiten der Teuerung bleibt für viele notwendige Dinge wenig Geld über. Das betrifft auch zahlreiche Frauen beim Einkaufen von Periodenprodukten. Der Samariterbund möchte hier helfen, sieht sich jedoch vor einem Problem.
WIEN. Periodenarmut - dieser Begriff beschreibt den fehlenden Zugang zu richtigen Menstruationsprodukten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man sich die Produkte in dem Sortiment einfach nicht leisten kann. Im Laufe des Lebens müssen Frauen tausende Euros für diese Produkte ausgeben. Eine kostspielige, aber notwendige Belastung für die Geldbörse.
Die Sozialmärkte des Samariterbunds möchte den Betroffenen helfen, doch man hat dabei ein Problem. Hygieneartikel wie Binden, Tampons und Cups sind Waren, die selten in den Sozialmärkten zu finden sind. Der Grund ist einfach erklärt: Menstruationsartikel haben kein Mindesthaltbarkeitsdatum und werden daher so gut wie nie von Konzernen oder Supermärkten, im Unterschied zu verderblichen Lebensmitteln, als Spenden an die Sozialmärkte abgegeben.
Man ruft daher die Bevölkerung zu Spenden von Binden, Tampons und Cups auf. "Menstruationsartikel können ganz einfach in den Sozialmärkten des Samariterbundes abgegeben werden. Wir geben sie an unsere Kundinnen weiter, die armutsbetroffen sind“, sagt Georg Jelenko vom Samariterbund.
Der Weg zur Spende
Zwei Drittel der Sozialmarkt-Kundinnen und -Kunden sind Alleinerzieherinnen und kinderreiche Familien. Periodenarmut bedeute für sie oft auch eine schlechtere hygienische Versorgung, heißt es von der Organisation. Der Weg zur Spende ist einfach: Die Menstruationsartikel können direkt in einer der fünf Filialen von Montag bis Freitag, von 9 bis 14 Uhr, abgegeben werden. Bei größeren Spendenmengen stellt der Samariterbund gerne das sogenannte Samariterwagerl zur Verfügung, das in Vereinslokalen, Behörden oder Firmen aufgestellt werden kann. In dem Wagerl können die Spenden deponiert werden.
Gegen Periodenarmut hat aktuell auch die Stadt Wien die Initiative „Rote Box“ gestartet. Deren Gutscheine für bestimmte Hygieneartikel können ebenfalls in den Sozialmärkten abgeholt und in den BIPA-Filialen in Wien eingelöst werden.
Samariterbund-Sozialmärkte für Spenden:
- Sozialmarkt Pillergasse 20, 1150 Wien
- Sozialmarkt Böckhgasse 2-4, 1120 Wien
- Sozialmarkt Gellertgasse 42-48, 1100 Wien
- Sozialmarkt Frömmlgasse 31, 1210 Wien
- Sozialmarkt Donau Zentrum, Wagramer Straße 94, 1220 Wien
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