Workshops
So werden Kinder zu echten Hundeprofis
Der Verein „Tiere als Therapie“ lehrt Kindern die Hundesprache und das richtige Verhalten.
WIEN. Wuff-wuff oder wau-wau gelten in Comics als Hundesprache, dabei kann der Hund mit seinen Gesten und Mimik viel mehr Gefühle darstellen. Bellen, Jaulen, Knurren, aber auch Gähnen, Kratzen, Schnüffeln und Lecken zeigen an, ob der Hund sich wohl fühlt, ob er Freude, Angst oder Schmerzen empfindet. Der Verein „Tiere als Therapie“ zeigt in Workshops ab dem Kindergartenalter den richtigen Umgang mit dem besten Freund des Menschen. Geschäftsführerin Helga Widder: „Mit dem Erkennen der Körpersprache des Hundes können schlimme Unfälle vermieden werden und die Kind-Hund-Beziehung wird gefestigt.“
Ohne geübten Umgang mit Hunden verwechseln Kinder die Zeichen. „Hochgezogene Lefzen werden oft als Lächeln missinterpretiert“, erklärt Widder. Durch die Workshops haben Kinder und Eltern die Möglichkeit, den richtigen Umgang mit Hunden zu lernen, erfahren Wissenswertes über die Hundehaltung, die unterschiedlichen Rassen und die Kontrollierbarkeit des Hundes. Die eingesetzten Hunde des Vereins haben eine mehr als 1-jährige Ausbildung besucht und sind geprüft. Die Workshops für kleinere oder größere Hundeprofis werden im Rahmen des Ferienspiels, für Schulklassen und Kindergärten angeboten.
Tiere als Therapie
Vor mehr als 30 Jahren wurde der Verein Tiere als Therapie gegründet und seinen Hauptsitz in der Silenegasse 2-6 in Wien-Donaustadt, sowie Zweigstellen in ganz Österreich. Für Kinder in schwierigen Situationen, nach einer Scheidung der Eltern, bei einem Tod oder einer schweren Krankheit, aber auch für ältere Menschen, Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Wachkomapatienten, bei Armut oder Obdachlosigkeit und bei Gewalt und Missbrauch zeigt der Umgang mit Hunden wissenschaftlich nachgewiesene Erfolge.
Durch das Ausschütten von Glücks- und Bindungshormone entstehen Freude, Motivation, Bindung, Ruhe, Rückgang von Aggressionen, Toleranz, Vertrauen, Selbständigkeit und Ausgeglichenheit. Die Mensch-Tier-Beziehung hat positive Effekte auf die Lebensqualität und setzt Impulse für heilende Prozesse.
Der Verein mit seinen 10 Mitarbeitern und 150 ehrenamtlichen Teams in ganz Österreich kümmert sich um die Koordination, Vermittlung und Ausbildung zur Fachkraft für tiergestützte Therapie und von Therapiehunden, sowie von tiergestützten Besuchen. Seit seiner Gründung hat der Verein bereits 500.000 Einsätze mit mehr als 1,5 Mio. Menschenkontakte absolviert. Der Einsatz reicht dabei von Pädagogik über Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten bis zur Rehabilitation nach Unfällen. Die wissenschaftlichen Arbeiten werden in Kooperation mit der VetMed Uni Wien gemacht. Der Verein finanziert sich durch sein Ausbildungsangebot und durch Private.
Freunde fürs Leben
Hunde fördern aber auch die Entwicklung der Kinder ganz allgemein. So wird das Immunsystem trainiert, Allergien vorgebeugt, Aufmerksamkeit gefördert und die nonverbale Sprache besser beherrscht. Hunde machen Spaß, lassen Kinder herzlich lachen. Widder: „Selbst ängstliche Kinder streicheln oder füttern die Hunde nach dem Workshop.“
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