Prozess in Wien
Taxler wegen mehrfachem Diebstahl an Fahrgästen vor Gericht
Ein Prozess rund um drei Taxifahrer geht am Donnerstag am Straflandesgericht Wien weiter. Sie sollen über Jahre betrunkene Gäste bestohlen haben. Dabei warteten sie, bis die Passagiere eingeschlafen waren. In zwei Fällen steht auch der Raub bzw. Raubversuch im Raum. Ein Urteilsspruch wird noch für Donnerstag erwartet.
WIEN. Es zeigt sich laut Zeugenaussagen über Jahre das selbe Bild. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht stieg man ins Taxi. Über Umwege ging es dann nach Hause, so lange wurden Gassen und Straßen abgefahren, bis die Passagiere in ihrem Zustand einschliefen. Als man dann aufwachte und ausstieg, war auf einmal die teure Armbanduhr weg.
Drei Taxifahrer sollen diesen Vorgang mehrere Jahre betrieben haben. Dafür müssen sie sich bei der Fortsetzung ihres Prozesses am Donnerstag vor dem Schöffensenat des Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten. Mindestens 20 solcher Diebstähle sollen auf das Konto der drei Fahrer gehen, 350.000 Euro soll der entstandene Schaden hoch sein. Ein Urteil wird ebenso für den Donnerstag erwartet.
Auch mit Gewalt
Der Hauptangeklagte soll auch für zweifachen Raub verantwortlich sein. In einem Fall soll nämlich die Armbanduhr gewaltsam vom Handgelenk gerissen worden sein. Ein Zeuge erklärt dazu, dass ihm der Täter die Uhr entwendet hatte, als er Geld für die Taxifahrt bei einem Geldautomaten beheben wollte. In einem weiteren Fall blieb es beim Versuch des Herunterreißens.
Der Hauptangeklagte zeigte sich bereits beim zweiten Prozesstag im März teilweise schuldig. Ein verdeckter Ermittler bestieg sein Taxi und stellte sich schlafen, als ihm die Armbanduhr während der Ermittlung gestohlen wurde. Das gestand der Mann bereits. Zu den restlichen Punkten verweigerte der Beschuldigte die Aussage. Seine zwei Komplizen plädierten bis dato auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung drohen bis zu zehn Jahre Haft.
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