Mietervereinigung
Über 2,55 Millionen Euro für Wiener Mieter zurückgeholt
Die Mietrechtsexperten der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ) ziehen für 2023 Bilanz: mehr als 2,55 Millionen Euro wurden dabei für Mieter in Wien zurückerstattet. Seit Anfang Februar 2023 gibt es auch eine eigene Energieberatungsstelle.
WIEN. Kommt es zu Mietstreitigkeiten und Ähnlichem, springt die Mietervereinigung Österreichs (MVÖ) in Sachen Mieterschutz, Mietrecht und Mietrechtsberatung für die Mieterseite in die Bresche. Geboten werden etwa Rechtsberatungen zu Miet- und Wohnrechtsfragen sowie Rückforderungsfälle von überhöhten Miet- und Betriebskosten sowie illegalen Ablösen.
Für die Wiener Mieterinnen und Mieter holte man sich 2023 einiges heraus. Wie die MVÖ in einer Aussendung bekannt gab, wurden allein für die Vereinsmitglieder – Mieter und Wohnungseigentümer in der Bundeshauptstadt - 2,55 Millionen Euro zurückerkämpft. "Die zurückerstrittenen Beträge stehen zur Gänze den Mitgliedern zu, denn die Führung von Verfahren ist vom Mitgliedsbeitrag abgedeckt", betont man dabei.
Insgesamt führten die MVÖ-Expertinnen und -Experten 2023 in Wien 20.369 wohnrechtliche Einzelberatungen durch – 12.347 per Telefon, 7.092 persönlich und 930 online. Im Februar vergangenen Jahres erweiterte die MVÖ zudem ihr Service-Portfolio um unabhängige Energieberatungen. Bis Jahresende wurden 139 persönliche und telefonische Einzelberatungen zu Energiefragen durchgeführt.
Überhöhte Mieten, Kautionen & Co.
"Nach dem absoluten Rekordjahr 2022 hat sich die Anzahl der Beratungen heuer auf sehr hohem Niveau stabilisiert", sagt Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der MVÖ Wien. Durch die Welle an Mieterhöhungen im Frühjahr soll die Nachfrage nach Überprüfungen von Indexierungen stark angestiegen sein. Unsere verfügbaren Beratungstermine waren über Wochen ausgebucht", so Hanel-Torsch weiter. Man stockte daher auch beim Personal auf.
Wie die MVÖ betont, kommt es meist bei den Streitigkeiten zu einer Lösung. Sei das nicht der Fall, leiten die Juristen Verfahren ein, um Mietern zu ihrem Recht zu verhelfen. Wie schon 2022 wurden auch 2023 Mietzinsüberprüfungen stark angefragt. Nach wie vor werden auch im preisgeregelten Altbau zu hohe Mieten verlangt. Es lohnt sich daher, die Miethöhe genau prüfen zu lassen: Wir helfen Mietern, zu viel Bezahltes zurückzufordern", erklärt die MVÖ Wien-Vorsitzende.
Das waren die Hauptgründe, warum Klientinnen und Klienten Hilfe bei der MVÖ ansuchten: überhöhte Mieten (34 Prozent), Betriebskostenabrechnungen (32 Prozent), Durchsetzung von Erhaltungs- und Reparaturarbeiten (elf Prozent) und Kautionen (sechs Prozent). Die restlichen Verfahren betrafen Themen wie Entschädigungs- oder Investitionsansprüche, Ablösen, Anerkennungen als Hauptmieter und Ähnliches. In der Statistik nicht inkludiert sind Kündigungs- oder Mietzinsminderungsverfahren, bei denen die Mitglieder der MVÖ von externen Rechtsanwälten vertreten werden.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.