Obdachlose
Weitere 1.000 Notschlafplätze werden im Winter in Wien geöffnet

Verschiedene Hilfsorganisationen arbeiten auch im Winter in enger Kooperation mit der Stadt Wien zusammen. Gemeinsam öffnet man erneut 1.000 Notschlafstellen für Obdachlose im Winter. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
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  • Verschiedene Hilfsorganisationen arbeiten auch im Winter in enger Kooperation mit der Stadt Wien zusammen. Gemeinsam öffnet man erneut 1.000 Notschlafstellen für Obdachlose im Winter.
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Im Zuge des Wiener Winterpakets 2023 werden rund 1.000 Schlafplätze für Obdachlose geöffnet. Heuer geht es nicht nur darum, Menschen vor der Kälte zu bewahren, sondern auch vor möglichen tödlichen Attacken, betonen die Verantwortlichen unisono.

WIEN. Am Mittwoch, 25. Oktober, luden Vertreter der Stadt Wien und verschiedener Hilfsorganisationen in die Kastanienallee 2 nach Meidling. Dort befindet sich ein Notschlafquartier für Obdachlose, genau an diesem Ort soll auch das Winterpaket 2023 präsentiert werden. Es ist bereits in seiner 14. Auflage.

Beim Winterpaket arbeitet die Stadt Wien in Form des Fonds Soziales Wien (FSW) mit den verschiedenen Hilfsorganisationen Hand in Hand zusammen. Schon immer stand der Schutz für Kälte und Nässe in frostigen Winternächten im Fokus - heuer ist aber noch ein weiterer Faktor hinzugekommen, erklärt Markus Hollendohner, Leiter Wiener Wohnungslosenhilfe des FSW: „Im Sommer hat das Thema Obdachlosigkeit sehr viele Wienerinnen und Wiener beschäftigt. Es hat Messerangriffe auf jene Menschen gegeben, die ohnehin schon ein schwieriges Leben hatten. Es hat diese Szene verändert.“

Es gehe damit heuer verstärkt nicht nur um den Schutz vor der Witterung, sondern auch vor gewaltsamen Übergriffen. 1.000 zusätzliche Unterkunftsplätze für Einzelpersonen, Familien und Paare in zwölf Notquartieren sowie drei Wärmestuben für bis zu 250 Personen kommen durch das Winterpaket ab 2. November hinzu. So gibt es in der Stadt dann insgesamt 1.748 Schlafplätze während des Winters.

Ohne NGOs geht es nicht

Der FSW arbeitet allein im Zuge des Winterpakets mit über 30 verschiedenen Hilfsorganisationen, darunter die Caritas, die Johanniter oder die Volkshilfe, zusammen. „Gemeinsam gestalten wir soziale Sicherheit in dieser Stadt. Und das ist auch unser Auftrag beim Fonds Soziales Wien", erklärt deren Geschäftsführerin Susanne Winkler: "Wir verfolgen alle gemeinsam ein Ziel: Den Menschen in der Obdachlosigkeit zu helfen. Ohne den NGOs gebe es keine soziale Sicherheit", so Winkler.

Markus Hollendohner, Leiter Wiener Wohnungslosenhilfe, und Geschäftsführerin Susanne Winkler (beider FSW) erklären, dass die Obdachlosenhilfe zu den zentralen Aufgaben im Fonds gehört. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
  • Markus Hollendohner, Leiter Wiener Wohnungslosenhilfe, und Geschäftsführerin Susanne Winkler (beider FSW) erklären, dass die Obdachlosenhilfe zu den zentralen Aufgaben im Fonds gehört.
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Stellvertretend für die vielen Organisationen äußert sich Klaus Schwertner von derCaritas Wien zu den Herausforderungen, die jetzt bevorstehen: „Wir spüren es zwar noch nicht so stark in diesem Herbst, aber die Nächte werden kälter und feuchter. Umso wichtiger ist es, dass wir zusammen stehen, als Solidarität mit diesen Menschen. Auch wegen der Messerangriffe auf Obdachlose.“

"Auch eine Frage der Kriminalität"

Die Schlafstellen sind eine akute Hilfsmaßnahme, ausgelegt auf das Notwendigste: Auf Zeit ein Dach über dem Kopf zu haben. Weitere Maßnahmen, um den Menschen einen Weg ins selbstbestimmte Leben zu zeigen, findet man an anderer Stelle. Man könne sich hier ebenso auf die Hilfsorganisationen verlassen, erklärt Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ):

"Ich sage es aus Überzeugung: Wir lassen in dieser Stadt keinen zurück und wir lassen niemanden allein. Und das ist nicht nur ein rhetorischer Satz in einer Rede, sondern unser Auftrag. Wir wollen, dass in unserer Stadt im Winter keiner erfrieren muss. Wir können keine Garantie dafür abgeben, das ist schon klar. Aber wir können dafür sorgen, dass dieses Risiko so minimal möglich ist.“

Für Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ, r.) geht es nicht nur um die Unterstützung der Obdachlosen an sich. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
  • Für Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ, r.) geht es nicht nur um die Unterstützung der Obdachlosen an sich.
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Die Unterstützung für wohnungslose Menschen muss auch ein Anliegen für die gesamte Gesellschaft sein, erklärt der Stadtrat: „Wien ist eine Stadt, die wächst. Eine Stadt, in der viele Menschen leben, die nichts mehr zu verlieren haben, ist eine unsichere Stadt. Daher kämpfen wir mit der Obdachlosenhilfe auch gegen die Kriminalität.“

Es braucht Zivilcourage

Auch wenn die Unterkünfte laut aktuellen Daten zu 90 Prozent genutzt werden, gibt es immer wieder Menschen, die sie aus verschiedenen Gründen nicht nutzen können oder wollen. Gerade im Winter mit eisigen Temperaturen kann dies zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Daher sei es umso wichtiger, dass die Wienerinnen und Wiener aufmerksam durch die Stadt gehen und im Zweifelsfall die nötigen Stellen zur Unterstützung und Rettung dieser Menschen zu kontaktieren.

Mit über 30 Hilfsorganisationen, darunter Volkshilfe, Johanniter, Rotes Kreuz, Samariterbund und Caritas, arbeitet die Stadt Wien in Puncto Winterpaket zusammen. | Foto: Maximilian Spitzauer/RMW
  • Mit über 30 Hilfsorganisationen, darunter Volkshilfe, Johanniter, Rotes Kreuz, Samariterbund und Caritas, arbeitet die Stadt Wien in Puncto Winterpaket zusammen.
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Und das tun sie auch. Allein das Caritas-Kältetelefon verzeichnete im letzten Winter rund 9.700 Anrufe. Dort kann man anrufen, wenn man Obdachlose im öffentlichen Raum in der kalten Jahreszeit beobachtet. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter rücken dann mit Schlafsäcken, Unterlagen und weiteren Hilfsmaßnahmen zu den gemeldeten Orten aus. Das Kältetelefon ist unter 01/480 45 53 erreichbar. Auch eine eigene, sogenannte KälteApp gibt es für solche Meldungen vom FSW. Sie ist bereits fünf Jahre alt und hat ein Facelift bekommen, um noch benutzerfreundlicher zu sein. Bereits 16.000 Mal wurde diese heruntergeladen.

Wichtig ist auch zu bemerken, ob es sich schon um einen Notfall bei den vorgefundenen Personen handelt. In diesem Fall sind die Rettungsdienste in der Stadt unter 144 zuständig.

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