Klimawandel schuld
Wiener Flora und Fauna "stark unter Druck"
Es hat sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet. Rekordsommer, aber auch immer heftigere Wärme- und Trockenperioden im Winter machen die Tier- und Pflanzenwelt Wiens zu schaffen. Daran sei der Klimawandel schuld, so Wiener Ökologe und Wissenschaftler des Jahres, Franz Essl, der einige Tier- und Pflanzenarten, die hier heimisch sind, stark "unter Druck" sieht.
WIEN. Nicht nur im Sommer hat man in Wien in den letzten Jahren Extremschwankungen beobachtet. Auch die Winter der letzten Jahre fallen mit abnormalen Werten auf. Der aktuelle Winter etwa ist bisher ungewöhnlich warm und trocken ausgefallen. Was für die Wienerinnen und Wiener eine Unannehmlichkeit darstellt, hat gravierende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, die in der Bundeshauptstadt heimisch sind.
Vor allem Tierarten, die Wärme und Hitze schlecht ertragen, etwa Amphibienarten, die jetzt aus der Winterstarre erwachen, haben laut dem Wiener Ökologen Franz Essl ein Problem. Dazu zählen etwa der im Wienerwald heimische Bergmolch oder der Feuersalamander.
Tiere ziehen sich in höhere Lagen zurück
Diese bekommen Hitzestress, so Essl am Samstag in der ORF-Sendung "Wien Heute". Sie werden sich jedenfalls in höhere Lagen zurückziehen müssen. Und a la longue kann es auch dort ein Problem sein, weil irgendwann die Berge oder die Hügelketten aus sind nach oben. Kälte liebende Tierarten geraten wirklich stark unter Druck.
Doch auch die Flora in Wien macht die Temperaturschwankungen, die mitunter häufiger ausfallen, zu schaffen. "Hitzestress, Versiegelung, Verdichtung und Salzbelastung bringt die Bäume in Wien generell stark unter Druck", so der Experte.
Wien will Wasserversorgung verbessern
Auch die Österreichischen Bundesgärten etwa sprechen von "akutem Wassermangel" aufgrund der trockenen und immer heißer werdenden Jahre in weiten Teilen Ostösterreichs. "Dieser wirkt sich sichtbar auf die Gehölzbestände aus", so Gerd Koch, Institutsleiter beim Institut Historische Gärten, gegenüber der BezirksZeitung – Bäume müssten deshalb öfters gefällt werden:
Die Stadt Wien will ihre Wasserversorgung aufgrund des Klimawandels daher anpassen bzw. verbessern. Diese kündigte mehrere Maßnahmen an, um nicht nur die Versorgung mit dem kalten Nass sicherzustellen, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen.
Denn würden längere Trockenperioden als auch Starkregen immer wahrscheinlicher, heißt es vonseiten der Stadt. Geplant sind der Ausbau der Leitungen aus der Steiermark und des Wasserwerks Donauinsel sowie ein neuer Speicher in Niederösterreich.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.