Vater und Sohn
Zwei Bitcoin-Betrüger am Wiener Landesgericht verurteilt
Vater und Sohn hatten durch betrügerischem Bitcoin-Handel einen Schaden von über 13 Millionen Euro verursacht. Die Ermittler gehen EU-weit von rund 100 Betroffenen, vornehmlich aus der DACH-Region, aus. Die Männer wurden am Wiener Landesgericht zu unbedingten bzw. teilbedingten Haftstrafen verurteilt.
WIEN. Ein 58-jähriger Mann und sein 81-jähriger Vater sollen in betrügerischer Absicht mit Bitcoin-Handel rund 100 Personen – hauptsächlich aus der DACH-Region – über den Tisch gezogen haben. Die Ermittler gehen von einem Gesamtschaden von über 13 Millionen Euro aus.
Und so gingen die Betrüger vor: die Opfer wurden durch die wahrheitswidrige Zusage hoher Renditen und die Vorspiegelung falscher Tatsachen zu Investitionen und Veranlagungen von Geldbeträgen oder Bitcoins verleitet. Dabei soll das investierte Kapital an professionelle "Trader" für den Handel auf Kryptobörsen zur Verfügung gestellt worden sein.
Durch anonymen Hinweis aufgeflogen
Außerdem sei den Anlegern in einem Schneeballsystem eine mehrstufige Vermittlungsprovision in Aussicht gestellt worden sein, wenn sie erfolgreiche Vermittlungen im Bekanntenkreis durchführten. Über zwei Vertriebsplattformen sollen die Täter von 2018 bis 2020 ihr fingiertes Betrugssystem orchestriert haben.
Der jahrelange Betrug flog dann auf, als ein anonymer Hinweis bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) einging. An den anschließenden Ermittlungen waren das Landeskriminalamt Niederösterreich, Wirtschaftsermittler, die Vermögenssicherung, Analysten sowie Krypto Experten des BK, das Cybercrime Competence Center sowie internationale Behörden in Deutschland, der Schweiz und Bulgarien beteiligt.
Sohn hielt sich in Bulgarien auf
Schließlich konnten die beiden Männer – Sohn und Vater – im Jahr 2019 ausgeforscht werden. Der heute 58-jährige Sohn hielt sich zum Zeitpunkt der Ermittlungen in Bulgarien auf. Aufgrund eines europäischen Haftbefehls konnte der Mann am 21. Oktober 2021 dort festgenommen und nach Österreich ausgeliefert werden, wo er in die Justizanstalt Wien Josefstadt überstellt wurde.
Sein 81-jähriger Vater wurde auf Anordnung der WKStA auf freiem Fuß angezeigt. Die beiden Männer zeigten sich bei ihren Einvernahmen geständig. Bei der Verhandlung am Landesgericht Wien am 14. Dezember 2022 wurde der 58-Jährige zu viereinhalb Jahren unbedingt und der 81-Jährige zu 30 Monaten, davon 20 bedingt, verurteilt.
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