Hohe finanzielle Belastung
Hickhack um Gastpatienten in Wien geht weiter

- Es wird nicht ruhig im Streit um Gastpatienten. Erst am Wochenende wirbelte der Vorschlag von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), getrennte Wartelisten einzuführen, Staub auf. (Symbolfoto)
- Foto: David Bohmann
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Es wird nicht ruhig im Streit um die Gastpatienten in Wien. Erst am Wochenende wirbelte der Vorschlag von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), getrennte Wartelisten einzuführen, Staub auf. Am Dienstag rudert er zwar etwas zurück, sagt aber auch: "Wenn die Bundesländer sich nicht melden, werden wir uns damit detaillierter beschäftigen".
WIEN. Ein Thema führt bereits seit einiger Zeit zu Verstimmungen zwischen Wien und den beiden benachbarten Bundesländern Niederösterreich und Burgenland: Gastpatienten. Die Bundeshauptstadt sieht sich nicht nur mit längeren Wartezeiten für die Wiener Patientenschaft, sondern auch mit hohen finanziellen Belastungen beim eigenen Gesundheitsbudget konfrontiert.
Die Debatte hatte zuletzt an Fahrt aufgenommen, nachdem die Wiener Patientenanwaltschaft von zunehmenden Abweisungen von Gastpatienten durch Wiener Spitäler, genauer genommen in Ordensspitälern, berichtet hat:
Für weiteren Zündstoff sorgte ein Vorschlag des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) am vergangenen Wochenende, getrennte Wartezeiten einzuführen. MeinBezirk berichtete:
Am Dienstag macht der Gesundheitsstadtrat im Streit um die Kosten für Gastpatienten weiter mobil. Wie Hacker im "Ö1-Mittagsjournal" ausführte, hätten allein Patientinnen und Patienten, die von Niederösterreich nach Wien zur Behandlung anreisen, im Jahr 2022 Mehrkosten von rund 420 Millionen Euro verursacht.
Millionenkosten für Gastpatienten
Laut Berechnungen seines Ressorts beliefen sich die Gesamtkosten für die Behandlung niederösterreichischer Patientinnen und Patienten in Wiener Spitälern auf 713 Millionen Euro. Zieht man die Gegenleistung – die Behandlung von Wienerinnen und Wienern in niederösterreichischen Krankenhäusern – in Höhe von 84 Millionen Euro ab, verbleiben 635 Millionen Euro, was knapp 80 Prozent der Gesamtkosten für Gastpatienten ausmacht. Auch unter Berücksichtigung der höheren Mittelzuteilung Wiens durch den Finanzausgleich blieben erhebliche Mehrkosten bestehen.
Er betonte einmal mehr, dass man eine Spitalsplanung nach Bundesländergrenzen nicht für klug findet und man stattdessen eine gemeinsame Planung für die Ostregion befürwortet. Doch wie MeinBezirk bereits vergangene Woche auf Nachfrage mitgeteilt wurde, warte man bisher vergeblich auf eine offizielle Rückmeldung.
Ball liegt bei NÖ und Burgenland
Lediglich in einem Interview mit der "Kronen Zeitung" im Oktober 2024 hatte es seitens Niederösterreich eine Reaktion auf eine mögliche gemeinsame Planung gegeben. "Die Zukunft der Spitalslandschaft in Niederösterreich ist ein Thema, das wir in Niederösterreich diskutieren – und nicht in Wien", konterte der in Niederösterreich für die Spitäler zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) damals im Bericht.

- In Stein gemeißelt ist der Vorschlag, getrennte Wartelisten einzuführen, laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker nicht. Er erwartet aber eine Rückmeldung der Bundesländer. (Archiv)
- Foto: HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Michael Payer
Jedenfalls seien getrennte Wartelisten für Gastpatienten derzeit für Hacker zwar noch kein konkretes Vorhaben, sollten sich die Bundesländer aber weiterhin nicht bewegen, würde man sich mit dieser Maßnahme detaillierter auseinandersetzen. Dabei würde es ausdrücklich nicht um Akutfälle oder spezialisierte Behandlungen, sondern um planbare Eingriffe, betont er gleichzeitig.
Die Entwicklungen im Gesundheitsbereich beim Nachbarbundesland Burgenland – dort soll die Spitalslandschaft weiter ausgebaut werden – werden dagegen positiv aufgenommen. "Das verbessert die Versorgung der Burgenländerinnen und Burgenländer und reduziert mittelfristig die Zahl der Gastpatientinnen und -patienten bei uns", sagt Hacker-Sprecher Mario Dujakovic.
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