"Rest-Österreich"
SPÖ Wien-Posting zum Thema Wohnbau sorgt für Unmut
Ein Instagram-Beitrag der Wiener SPÖ zum Thema Wohnbau sorgt für Unmut – auch aus den eigenen Reihen gab es Kritik.
WIEN. Keine gute Entscheidung dürfte die SPÖ mit einem Instagram-Beitrag vom 27. Februar getroffen haben. Die Folge sind vermehrt negative Reaktionen. In großen Lettern wird im Sujet Wien mit "modernen sozialen Wohnbau" auf der einen Seite gepriesen, auf der anderen Seite die "zersiedelten Gemeinden in Rest-Österreich" als negativen Gegensatz dargestellt – hier der Beitrag:
Dabei wollte man wohl nur die Vorzüge der Wiener Wohnbaupolitik in den Vordergrund stellen. Das dürfte social-media-technisch etwas nach hinten losgegangen sein. So kritisierte ein User den Beitrag als "realitätsfremd bis zum Gehtnichtmehr", ein anderer meinte, dass der Vergleich "gewaltig" hinke.
Kritik aus eigenen Reihen
Ein dritter User hinterfragte wiederum den Sinn und die Botschaft des Beitrags. Der allgemeine Tenor in den Kommentarspalten war jedenfalls, dass man sich mit dem Beitrag keinen großen Gefallen getan habe.
Rüge gab es aber auch in den eigenen Reihen aus "Rest-Österreich". Einem Bericht der Krone zufolge gibt es in der SPÖ Niederösterreich bei mehreren Bürgermeistern spürbaren Unmut über diese "sinnbefreite Überheblichkeit und abgrundtiefe Unkenntnis des Lebens außerhalb der Wiener Stadtgrenze".
Keine Stellungnahme von der SPÖ Wien
Noch deutlicher wird die burgenländische SPÖ-Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein auf Anfrage der Krone: "Wer auch immer dieses Wording formuliert hat, hat ganz offensichtlich null Ahnung über das Leben außerhalb der Wiener-Innenstadtblase." Sie würde auch den Sinn dieses Postings nicht wirklich verstehen.
Es sei schon ein wenig überheblich, dass die Wiener glaubten, dass sie den acht anderen Bundesländern ausrichten müssten, wie sie leben sollen, meint die Landesgeschäftsführerin. Immerhin würden außerhalb der Bundeshauptstadt sieben Millionen Menschen wohnen.
Die Wiener SPÖ will zu der Sache jedenfalls keine Stellungnahme abgeben. "Alles Relevante findet sich im Posting", so eine Sprecherin gegenüber MeinBezirk.at.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.