Queer und gender / Psychologie
Genderfluid, genderqueer, polygender und nichtbinäre Geschlechtsidentitäten
„Nicht-binär“, „nonbinary“ oder „nonbinär“ sind Selbstdefinitionen von Menschen, die eine Zuordnung zu einem der zwei Geschlechter ablehnen. Die Pronomen „sie“ oder „er“ werden von nicht-binären Personen oft als unpassend erlebt. Auch trans*Menschen können sich in ihrer Transidentität als nicht-binär erleben.
Auch der Begriff „queer gender“ oder "genderqueer" wird von Menschen verwendet, die sich zwischen den zwei Geschlechtern oder jenseits der Zweigeschlechtlichkeit erleben.
Es gibt Menschen, die sich weder ausschließlich männlich noch ausschließlich weiblich fühlen, d.h. sie befinden sich außerhalb der binären Einteilung der Geschlechter. Die nicht-binäre Geschlechtsidentität steht dabei in keinem Zusammenhang mit dem biologischen Geschlecht oder der sexuellen Orientierung.
Genderfluid meint den fließenden Übergang zwischen den Geschlechtern weiblich und männlich, kann sich teils verschieden ausformen, aber auch verändern. Des Weiteren gibt es auch Menschen, die sich als agender, also als ungeschlechtlich fühlen oder als mehrgeschlechtlich (polygender bzw. multigender).
In Österreich gibt es übrigens seit 2019 die Möglichkeit, seinen Geschlechtseintrag im Nachhinein auf „divers“ ändern zu lassen.
Menschen, die genderfluid sind, sehen sich zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt. Im Alltag wird ihnen von FreundInnen, Partner*innen und dem sozialem Umfeld oft vermittelt, sie müssten sich einem Geschlecht zuordnen, was Stress und Erschöpfung verursachen kann. Auch Diskriminierungen im Berufs- und Arbeitsleben sind häufiger und genderfluide Personen versuchen aufgrund von Stigmatisierung, Diskriminierung und Minderheiten-Stress häufiger, sich zu suizidieren.
Viele Menschen weltweit, die sich als trans*geschlechtlich oder nicht-binär definieren, erfahren Ausgrenzung, Stigmatisierung sowie physische und psychische Gewalt. Studien zeigen zusätzlich auf, dass Trans*Personen sehr viel häufiger Diskriminierungen im Gesundheitsbereich und im medizinischen Setting erleben, als andere Menschen. Dies hat eine direkte Auswirkung auf den Zugang zu Information, Präventions- und Gesundheitsangeboten und somit auf die sexuelle Gesundheit.
Autor: Florian Friedrich
Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision (Logotherapie und Existenzanalyse)
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