Teuerung
140-Millionen-Entlastungspaket für Wien Energie-Kunden kommt
Insgesamt 140 Millionen Euro will die Stadt Wien an die Kundinnen und Kunden von Wien Energie "zurückgeben". Alle Kunden der Fernwärme bekommen 20 Prozent Rabatt bei der Jahresabrechnung, zehn Millionen Euro gibt es insgesamt für soziale Härtefälle.
WIEN. Seit September vergangenen Jahres haben es Kundinnen und Kunden der Wien Energie nicht leicht. Die Preise stiegen, auch wenn man mit gewissen Tarifen und Rabattaktionen sparen konnte. Nicht nur wegen der Preisanpassung wurde das städtische Unternehmen kritisiert, auch die Causa Wien Energie und die Liquiditätssicherung sorgte, dass man in den Fokus der Öffentlichkeit geriet.
Trotzdem war das vergangene Jahr "ein sehr gutes", wie Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) im Rahmen einer PK sagte. Das Vorjahr konnte Wien Energie mit einem Jahresüberschuss von 386 Millionen Euro abschließen, weshalb man jetzt 140 Millionen Euro direkt an die Kundinnen und Kunden von Strom, Gas und Fernwärme "zurückgeben" will. Die BezirksZeitung berichtete:
Hanke sagte, dass dieses Entlastungspaket mit drei Maßnahmen in den "kommenden Wochen" präsentiert wird. "Nach all den Erhöhungen haben wir etwas zurückzugeben", so Hanke bei der PK zum Wiener Rechnungsabschluss 2022 am Dienstag, 16. Mai.
80 Millionen Euro gehen auf Freienergietage und Rabatte für die Strom- und Gaskundschaft. Außerdem will man 50 Millionen Euro für den rückwirkenden Fernwärmerabatt von 20 Prozent auf den Grundpreis an die Haushalte geben - im Durchschnitt wären das 80 Euro.
Zudem plant die Stadt Wien ein Pool von zehn Millionen Euro für soziale Härtefälle, um "auch hier wiederholt zu versuchen, möglichst vielen Haushalten und Menschen zu helfen", meinte Hanke.
514 Millionen Euro Hilfe
Finanzstadtrat Hanke sagte bei der PK, dass die Stadt Wien insgesamt 514 Millionen Euro gegen die Teuerung aus ihrem Budget zahlt, was "ein klares Zeichen" sei. "Als Land haben wir klare Impulse gesetzt. Es ist wirklich eine Forderungen, die in den Mittelstand hineingeht", erklärte der SP-Stadtrat. Damit meint er u. a. 260 Millionen Euro an Energieboni für 2022 und 2023 - mehr dazu hier:
Überdies werden ab Juni 130 Millionen Euro an Wohnbonus "relativ unkompliziert wie auch beim Energiebonus" an die Wienerinnen und Wiener ausbezahlt. Dazu kommen noch 50 Millionen Euro Energiekostenpauschale, 26 Millionen Euro Energieunterstützung sowie 48 Millionen Euro Sanierungsförderung.
Kritik an Bund
Diese Finanzhilfen seien ein klarer Impuls, trotzdem kann man als Land nicht alle Probleme lösen: "Als Stadt Wien ringen wir gemeinsam mit den anderen Bundesländern darum, die Bundesregierung stärkere Eingriffe im Lebensmittel-, Wohn- und Energiebereich zu bewegen", sagte Hanke. Erneut forderte Hanke, wie viele seiner Parteikolleginnen und -kollegen, einen bundesweiten Mietpreisdeckel sowie eine Gaspreisbremse, "um die Menschen nachhaltig zu entlasten".
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