Gastro
Immer mehr Wiener Lokale mit zeitlich begrenzter Reservierung
Laut einem Bericht bieten immer mehr Restaurants und Cafés in der Bundeshauptstadt sogenannte "Time-Slot-Systeme" bei der Reservierung. Was damit gemeint ist und was darüber der Gastronomen-Chef denkt.
WIEN. Der Gastronomie in Wien geht es nicht so prickelnd. Die deutlich gestiegenen Fixkosten, ob bei der Energie, den Gehältern oder einfach bei den Produkten, sorgen für viel Probleme. Ein Facebook-Postings einer Josefstädter Café-Besitzerin sorgte zuletzt etwa für viele Kommentare. MeinBezirk.at berichtete:
Viele Gastro-Lokale in der Hauptstadt versuchen, Möglichkeiten zu finden, um das Geschäft zu verbessern. Etwa mit einem "Time-Slot-Systemen" bei der Tischreservierung. Laut "Kurier" vergeben immer mehr Wiener Restaurants Tische zeitlich begrenzt, etwa für 90 oder 120 Minuten.
"Die Wirte geraten immer mehr unter Druck, ihre Sitzplätze wirtschaftlich auszunutzen. Das hat dazu geführt, dass man Tische mehrmals an einem Abend vergibt", erklärt Peter Dobcak, Chef der Wiener Gastronomen gegenüber der Zeitung. Die Konsumation der Lokalgäste sei in den vergangenen Monaten zurückgegangen, denn laut Dobcak bleiben die Menschen lange sitzen, bestellen jedoch nicht viel. Er spricht sich für die zeitlich begrenzte Reservierung vor allem zu "Stoßzeiten und besonderen Anlässen wie z. B. am Martinstag oder Valentinstag" aus.
Einmal bestellen und dann nichts mehr
Zitiert wird im Zeitungsbericht etwa der Geschäftsführer des Frühstücklokals "Sil" in der Nähe des Kunsthistorischen Museums, Mykola Antonishen. Er meint, dass viele Leute einen Platz für Stunden besetzen würden, "bestellen einmal und danach nichts mehr". Deshalb gibt es in diesem Lokal bereits seit der Eröffnung vor einem Jahr ein "Time-Slot-System" bei der Reservierung, besonders am Wochenende. "Die Time-Slots helfen uns dabei, alle Kunden aufzunehmen, die bei uns frühstücken wollen", so Antonishen.
Bei dieser Art der Reservierung sieht Verbraucherschutzexpertin Kirstin Grüblinger von der Arbeiterkammer (AK) kein rechtliches Problem. Die Voraussetzung ist jedoch, dass dies im Vorfeld - spätestens bis zur Bestellung - kommuniziert wurde. Und die Gäste sollten außerdem genügend Zeit haben, um zu trinken und essen. Dafür wären üblicherweise zwei Stunden ausreichend, meint die Expertin.
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