Experten kritisieren
Wien verzeichnet die meisten SUV-Neuzulassungen
SUVs sowie Geländewagen gelten als die Energieverbraucher schlechthin und seien laut Kritikern daher besonders schlecht für das Klima. Eine Erhebung zeigt, dass ausgerechnet in Wien im Bundesländervergleich die meisten SUVs neu zugelassen worden sind.
WIEN. SUVs (Sport Utility Vehicle) oder Geländewagen sind groß, geräumig – und gelten als Spritschlucker unter den Autos. Das hält aber viele anscheinend nicht davon ab, sich einen anzueignen, vor allem in Wien.
Laut einer aktuellen Analyse vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria wurden in Wien mit konkret 23.887 die meisten SUVs im Bundesländervergleich zugelassen. Auch der SUV-Anteil an den Neuzulassungen stieg in der Bundeshauptstadt im Vorjahr mit rund 45 Prozent stark an. 2015 waren es rund 21 Prozent. Somit erreichten sowohl der Anteil als auch die Anzahl neu zugelassener SUVs im Vorjahr in Wien einen neuen Höchststand.
Höchster SUV-Anteil im Ersten
Hinter Wien folgt Niederösterreich mit etwa 18.878 neu zugelassenen SUVs und Geländewagen. Sieht man sich die Zahlen für die Bezirke an, so hat die Innere Stadt mit 54 Prozent den höchsten SUV-Anteil. In der Wiener Innenstadt ist damit der SUV-Anteil höher als beispielsweise im Waldviertler Bezirk Gmünd (43 Prozent) oder im Tiroler Bezirk Kitzbühel (47 Prozent). Den niedrigsten SUV-Anteil an Pkw-Neuzulassungen hat in Wien und österreichweit Ottakring mit 31 Prozent. Damit bildet der 16. Bezirk auch österreichweit das positive Schlusslicht.
Der Anteil von SUVs und Geländewagen an den Pkw-Neuzulassungen steigt in Österreich bereits seit Jahren. 2023 sei fast jeder zweite Neuwagen ein SUV gewesen, kritisiert der VCÖ. "SUVs haben einen höheren Energieverbrauch als vergleichbare herkömmliche Modelle", so der VCÖ. In Österreich habe sich der SUV-Anteil an den Neuzulassungen seit 2010 von 13 Prozent auf 45 Prozent 2023 mehr als verdreifacht.
Grenzwerte für E-Autos gefordert
Auch bei E-Autos ist der SUV-Anteil hoch. 27 Prozent der SUV sind Elektro-Autos, weitere elf Prozent Plug-in-Hybride. "Auch bei Elektro-Autos haben SUVs einen höheren Verbrauch. Die großen SUV haben zudem eine größere Batterie, was die Gesamtumweltbilanz verschlechtert. Und je schwerer ein Auto ist, umso größer ist der Reifenabrieb, was wiederum die Belastung durch Mikroplastik erhöht", so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
Der VCÖ fordert daher bessere Vorgaben auf EU-Ebene für die Autohersteller. "Es wäre falsch, die Verantwortung auf Konsumentinnen und Konsumenten abzuwälzen. Das Angebot bestimmt die Nachfrage", so Mosshammer. Der VCÖ fordert nach Vorbild der CO₂-Grenzwerte einen Energieverbrauchgrenzwert für Elektro-Autos.
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