Temu, Shein & Co.
Wiener Handel warnt vor Billig-Online-Shops aus Asien

- Obwohl Amazon weiterhin dominiert, würden asiatische Plattformen immer beliebter werden. 31 Prozent der Wienerinnen und Wiener würden so bei Temu bestellen und 20 Prozent bei Shein.
- Foto: Michael Bihlmayer / ChromOrange / picturedesk.com
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Rund 68 Prozent der Wienerinnen und Wiener kaufen regelmäßig online ein. Dabei werden viele über soziale Medien auf Apps von asiatischen Billig-Anbietern wie Temu und Shein gelockt. Die WKO warnt vor diesen Plattformen: Was auf den ersten Blick als ein Schnäppchen erscheint, würde langfristig große Probleme erzeugen.
WIEN. Online-Shopping ist längst ein fester Bestandteil des Einkaufsverhaltens der Wienerinnen und Wiener. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft im Auftrag der Wirtschaftskammer kaufen sieben von zehn Wienern regelmäßig im Web ein.
Besorgniserregend ist dabei aus Sicht des Wiener Handels die wachsende Dominanz asiatischer Online-Plattformen. Rund ein Drittel aller Wienerinnen und Wiener kaufen regelmäßig beim Billig-Anbieter Temu ein, wie MeinBezirk berichtet.
Laut Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien (WKW), wurden im Vorjahr knapp zwei Milliarden Euro online ausgegeben. Davon sind 65 Prozent an ausländische Anbieter geflossen.
Billigpreise gefährlicher Köder
Laut Gumprecht ist die aggressive Bewerbung dieser Billig-Plattformen über Social Media ein zentrales Problem. „Gerade junge Menschen werden mit vermeintlichen Schnäppchen geködert, dabei sind viele dieser Produkte alles andere als harmlos", warnt die Obfrau. Die vermeintlich günstigen Preise würden täuschen, da die Unternehmen gezielt gesetzliche Vorgaben umgehen würden. Viele ihrer Produkte entsprechen weder europäischen Sicherheitsanforderungen, noch sind sie ausreichend gekennzeichnet.

- Die WKW warnt vor asiatischen Billig-Plattformen und ruft die Konsumentinnen und Konsumenten auf, regionale Anbieter zu nutzen.
- Foto: Hans Ringhofer / picturedesk.com
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Ein weiterer Kritikpunkt der WKW ist die schwierige Rückabwicklung. Auf vielen Plattformen sind Retouren entweder gar nicht möglich oder nur gegen hohe Zusatzkosten. Daher schmeißen die Käuferinnen und Käufer unpassende Produkte eher weg, als sie zurückzugeben.
Das führt in Österreich jedes Jahr zu tausenden Tonnen zusätzlichem Müll. „Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass billig automatisch günstig ist“, betont Gumprecht und fügt hinzu: „Was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen wirkt, kann langfristig hohe Kosten für die Konsumentinnen und Konsumenten, Umwelt und Gesellschaft verursachen.“
Strenge Regelung als Lösung
Gumprecht wirbt daher für regionale Anbieter: „Der heimische Handel steht für Qualität, Transparenz, faire Arbeitsbedingungen und Steuerleistung vor Ort.“ Außerdem spricht sich die Handelsobfrau für eine verstärkte Marktüberwachung, einheitliche Produktsicherheitsstandards und Berichtspflichten für ausländische Online-Marktplätze aus. „Die Konsumentensicherheit darf nicht an nationalen Grenzen enden. Wer in Europa verkaufen will, muss sich auch an europäische Regeln halten“, so Gumprecht.

- Der chinesische Online-Marktplatz Temu will laut Margarete Gumprecht in Zukunft auch Lebensmittel in Europa anbieten.
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Der Modebereich ist bei den Billig-Anbietern am beliebtesten. Die Hälfte aller Wienerinnen und Wiener kauft ihre Bekleidung online, laut der WKW plant Temu künftig auch Lebensmittel nach Europa zu liefern. „Wenn Plattformen, die bereits bei Textilien durch gefährliche Chemikalien auffallen, nun auch in den Lebensmittelbereich vordringen, dann ist das ein klares Alarmsignal“, so Gumprecht. Hier brauche es dringend wirksame Regulierungen.
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