Jahresbilanz
Wiens Wirtschaft gewachsen – auch wegen Tourismus
Der Tourismusmotor Wiens brummte vergangenes Jahr wie schon lange nicht mehr. Einer Stadt Wien-Bilanz zufolge wurde 2023 das bisher zweitbeste Ergebnis in Sachen Nächtigungen erzielt. Das wirkt sich auch positiv auf die Gesamtwirtschaftsleistung der Millionenstadt aus.
WIEN. Nachdem der Tourismus in Wien während der Corona-Pandemie stark zurückgefahren war, scheint man die Folgen mittlerweile gut überstanden zu haben. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 24. Jänner, bilanzierte die Stadt Wien das vergangene Jahr. Und die präsentierten Zahlen geben Grund zur Freude.
"Wiens Städtetourismus hat es 2023 geschafft, die Folgen der Pandemie vollständig abzuschütteln und ist auf die Erfolgsspur zurückgekehrt", zeigt sich Wirtschaftsstadtrat und Präsident des WienTourismus, Peter Hanke (SPÖ), erfreut über die Tourismusentwicklung im Vorjahr.
Nächtigungen knapp unter 2019-Wert
So wurden im Gesamtjahr 2023 17,3 Millionen Gästenächtigungen in Wien gezählt. Das bedeutet ein Plus von über 30 Prozent gegenüber 2022. Ein wichtiger Meilenstein wurde dagegen knapp verfehlt. "Das Nächtigungs-Aufkommen 2023 liegt zwei Prozent unter dem bisherigen Bestwert von 2019", so Hanke. Unter Strich bedeute das, dass das vergangene Jahr das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Wiener Tourismus verzeichnete.
Umsatzmäßig konnte man aber den Wert vom bisherigen Rekordjahr 2019 bereits deutlich brechen. "Schon Ende November haben sie ihren bisherigen Bestwert aus dem Gesamtjahr 2019 übertroffen", unterstreicht der Wirtschaftsstadtrat die guten Zahlen. Im Konkreten lag der Beherbergungsumsatz im vergangenen Jahr – exklusive Dezember – bei 1,08 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Plus von über 40 Prozent zu 2022 und knapp 20 Prozent zum Vergleichszeitraum im Jahr 2019.
Wiens Wirtschaft wuchs
Das starke Signal aus der Tourismusbranche gibt Hoffnung. "Wiens Tourismusunternehmen und ihre Mitarbeiter:innen haben einen Restart hingelegt, der angesichts der fordernden Wirtschaftslage in ganz Europa auch einen nicht zu unterschätzenden Impuls für benachbarte Branchen, etwa den Handel oder Verkehrsdienstleistungen bedeutet", sagt Hanke. So habe Wien ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent verzeichnet, während die Wirtschaft in Österreich einer Berechnung der Bank Austria zufolge 2023 um ein halbes Prozent geschrumpft sei.
Natürlich habe die starke Inflation dabei eine Rolle gespielt. Doch auch inflationsbereinigt hätte es hier eine stärkere Umsatzleistung im Vergleich zu 2019 gegeben. Anhand VPI-Berechnung sei davon auszugehen, dass der Umsatz pro Nächtigung immer noch etwa 10 Prozent über dem bisherigen Höchstwert 2019 läge.
Regen Zulauf gebe es vor allem von Touristinnen und Touristen aus den USA. Mit mehr als einer Million Nächtigungen (plus 37 Prozent) wurde hier sogar das bisher bestes Ergebnis aus 2019 übertroffen. "Dank des Sonderbudgets der Stadt Wien konnten wir 2023 marketingseitig einen Schwerpunkt auf die Vereinigten Staaten legen. Sie erwiesen sich einmal mehr als kaufkräftiger, krisenresistenter Herkunftsmarkt", so Tourismusdirektor Norbert Kettner, der die 2024 bevorstehende Präsidentenwahl und deren eventuellen Einfluss auf Konsum- und Investitionsentscheidungen der Bevölkerung mit Spannung beobachtet.
Erst im Jänner 2024 zählte die US-Tageszeitung "The New York Times" Wien zu ihren "52 Places to Go", dem einflussreichsten Reise-Ranking in den USA.
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