Bezirksmusikobmann im Gespräch
Blasmusik – mehr als nur Marsch und Polka
"Man kann sein Leben lang im Musikverein mitspielen." Bezirksobmann Engelbert Priewasser im Interview.
BEZIRK. Seit knapp einem Jahr ist der Höhnharter Engelbert Priewasser Obmann des Bezirksblasmusikverbands Braunau. Der Tubist des Musikvereins Roßbach spricht über das vergangene und das kommende Musikjahr und die Faszination Blasmusik.
Worauf blicken Sie im vergangenen Jahr zurück?
Natürlich sind unsere musikalischen Highlights die Konzertwertungen und die Musikfeste mit Marschwertung. Dort kommen die meisten Musiker zusammen. Mein persönliches Highlight war die Wahl zum Bezirksobmann. Das Amt durfte ich von Andreas Weinberger übernehmen.
Warum sind Sie gern bei Musikkapelle?
Auf der einen Seite ist es wirklich schön zu musizieren. Man merkt, wie vielfältig die Blasmusik ist. Es ist nämlich kein eigenes Genre. Viele verwechseln die Blasmusik mit der Volksmusik. Unsere Orchester können jedes Genre spielen. Was speziell bei der Musik super ist: Vom 13-jährigen Schüler über den 40-jährigen Arzt bis zum 70-jährigen Pensionisten können alle, wenn sie wollen, noch aktiv mitspielen. Das ist etwas, dass man vielleicht bei anderen Vereinen nicht findet.
Was steht im 2024er Blasmusikkalender?
Das kommende Jahr ist für den Bezirk Braunau ein interessantes Jahr, da es unser 60-jähriges Jubiläum ist. Da haben wir einiges vor. Es beginnt schon mit dem Neujahrskonzert in Mattighofen am 14. Jänner, geht dann über die Frühjahrsbläsertage zu unserem einzigen Musikfest mit Marschwertung in Maria Schmolln. Das wird eine große Herausforderung für die Ortsmusikkapelle, an zwei Tagen die Wertungen durchzuführen.
Welche Aufgabe haben die Musikvereine eigentlich?
Wichtig ist, für unsere Bevölkerung in allen Lebenslagen da zu sein. Wir spielen ja nicht nur bei freudigen Anlässen, sondern sind vielerorts auch für die Trauermusik verantwortlich. Daraus ist ja auch unsere Form der Kapellen entstanden: Wir spielen keine exklusive, fachlich anspruchsvolle Musikstücke, sondern bieten Lieder für jedermann. Viele Kapellen stellen sich aber aus Herausforderungen wie den Konzertwertungen und können so ihr Können unter Beweis stellen.
Was möchten Sie jungen Menschen mitgeben, die mit der Blasmusik anfangen?
Es ist sicher nicht die einfachste Aufgabe, ein Instrument zu erlernen. Man muss mit zwei, drei Jahren rechnen, bis man die nötigen Fähigkeiten erlernt hat, um dann bei den Kapellen mitzuspielen. Das bedeutet aber nicht, dass man alleine gelassen wird. Die Musikvereine investieren viel Zeit in die Jugendarbeit, es gibt Jugendorchester, Ausflüge und mehr. Der Einstieg in andere Vereine ist sicherlich einfacher. Dafür hat man nach der Aufnahme in die Kapelle einiges davon. Wie schon gesagt, es gibt Musiker, die haben mit 13, 14 angefangen und sind mit 60, 70 immer noch aktiv dabei.
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