Gefahr im Internet
Internetkriminalität rapide gestiegen
BRAUNAU. Die Fälle von kriminellen Handlungen über's Internet häufen sich weltweit. Die Angriffsszenarien werden stetig raffinierter. Zusammengefasst werden diese Angriffe unter dem Begriff "Cybercrime" (Internetkriminalität). "Dazu zählen alle Straftaten, die unter Ausnutzung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) oder gegen diese begangen werden", berichtet der Präventionsbeamte aus Mattighofen, Klaus Erkner.
Zwei Arten von Cybercrime
Man unterscheidet zwischen Cybercrime im engeren Sinne und Cybercrime im weiteren Sinn. Zu Cybercrime im engeren Sinne zählen vor allem Angriffe auf Firmen oder Institutionen. So etwa Hackerangriffe, Datenbeschädigungen oder Datendiebstahl. Wohingegen man unter Cybercrime im weiteren Sinne die Ausführung herkömmlicher Straftaten versteht. Dazu zählen Internetbetrug, Erpressung, Drogenhandel, Kinderpornografie, Grooming (Kindesansprache) und Cyber-Mobbing. "Besonders häufig sind aucuh sogenannte Phishing-Mails. Dabei werden durch einen Trick Daten von Konsumenten herausgelockt. Wie beispielsweise Passwörter für Ebay oder Onlineshops. Aber auch Verfügerdaten und PINs für Onlinebanking", weiß der Polizist. Am besten ist es, solche Mails gar nicht erst zu öffnen. Eine Bank würde niemals derart vertrauliche Daten, wie Passwörter, per Mail von ihren Kunden anfordern. Wird man doch Opfer eines Angriffs dieser Art, sollte man schnellstmöglich reagieren und die Polizei informieren. Je rascher man handelt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, sein Geld zurückzubekommen.
Österreichweit sind die Fälle um mehr als das fünffache gestiegen: Im Jahr 2008 waren der Polizei insgesamt 3.291 Fälle gemeldet, im Jahr 2017 stiegen die Zahlen bereits auf 16.804 an. "Die Kriminalstatistik 2018 wird voraussichtlich im März präsentiert" berichtet Vincenz Kriegs-Au, Pressesprecher vom Bundeskriminalamt in Wien.
Schutz vor Cybercrime
In Zeiten von Facebook, Twitter, Instagram und weiteren Social-Media-Plattformen ist es besonders wichtig, sich vor deren Gebrauch genauestens zu informieren. "Mit dem Computer, Handy und dem Internet ist es ähnlich wie mit einem Auto: Ehe man sich auf eine Reise begibt, muss man sich mit dem Fahrzeug auskennen, es regelmäßig warten und pflegen", so Erkner. Eltern sollten ihre Kinder über den Schutz der Privatsphäre im Internet aufklären. So kann man beispielsweise die sogenannte "Privatsphäreeinstellungen" verwenden. Man sollte sich vor dem Hochladen von Bildern oder Stories auch stets Gedanken darüber machen, ob diese Daten in Zukunft Probleme bereiten könnten, sei es im Job oder in der Schule. Erkner betont außerdem:"Eltern sollen ihre Kinder über ihre Aufsichtspflicht aufklären. Kindern in Österreich ist es laut Datenschutzgesetz nicht gestattet, vor ihrem 14. Lebensjahr soziale Netzwerke zu benutzen. WhatsApp ist sogar erst ab 16 Jahren erlaubt." Sollte doch etwas passieren, ist es vor allen Dingen wichtig, nicht in Panik zu verfallen. "Im Vordergrund steht hier das Miteinander: Miteinander reden- miteinander überlegen- miteinander handeln", informiert der Präventionsbeamte. Außerdem sollten umgehend die Daten, wie etwa Kommentare, Bilder oder sonstiges, mittels Screenshots gesichert werden.
Ruf nach Aufklärung
An Schulen steigt der Ruf nach Aufklärung in diesem Bereich immer weiter an. Dafür hat das Bundesministerium für Inneres die Initiative "Under 18" ins Leben gerufen. Präventionsbeamte der Polizei besuchen Schulen und klären die Schüler über Gefahren des Internets auf. Aber auch das Internet selbst bietet viele Hilfestellungen (siehe "Zur Sache-Kasten").
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