Aus dem Gemeinderat
„Mattighofen ist nicht Chicago!“

Foto: Ebner/Archiv

Am 13. Dezember fand die letzte Gemeinderatssitzung im heurigen Jahr in Mattighofen statt. Dabei wurde auch die Idee einer „Stadtpolizei“ diskutiert.

MATTIGHOFEN (ebba). In der Gemeinderatssitzung wurde unter anderem beschlossen, die Standgebühren am Wochenmarkt weiterhin auszusetzen. Bereits das letzte halbe Jahr hatten die Standler keine Gebühren zahlen müssen. Nun wurde beschlossen, die Gebührenbefreiung über das ganze nächste Jahr 2023 zu verlängern.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Kündigung eines Mietvertrages mit der KTM AG. Da die Stadtgemeinde Eigenbedarf an einer vierten Krabbelstubengruppe hat, wird der Mietvertrag für die KTM-Krabbelstubengruppe gekündigt und gemeinsam mit dem Unternehmen nach eiem alternativen Standort gesucht. Der Antrag für die Kündigung wurde einstimmig angenommen.

Weiters wurde beschlossen, Mitgliedsgemeinde des INTERREG-Projektes „Klimawandelangepasste Gemeindegestaltung“ zu werden. Nach kurzer Diskussion einigte man sich außerdem darauf, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED weiter zu forcieren – anstatt die Beleuchtung in der Nacht komplett abzuschalten. Laut Vizebürgermeister Helmut Zauner (ÖVP) spare man durch LED mehr Stromkosten, als durch eine mehrstündige Abschaltung in der Nacht. Der Gemeinderat folgte der Empfehlung des Infrastrukturausschusses und stimmte einstimmig darüber ab, die bereits begonnene Umstellung auf LED weiter zu verfolgen.

Stadtpolizei – abgelehnt

Eine längere Diskussion löste das Thema Stadtpolizei für Mattighofen aus. Die FPÖ setzte sich dafür ein, eine solche in der Stadtgemeinde zu installieren. Die ÖVP unterstützte die Idee. „Mattighofen hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Auch durch den enormen Zuzug. Vandalismus, Drogen und Gewalt nehmen zu. Frauen fühlen sich in der Nacht zum Teil nicht mehr sicher“, argumentierte FPÖ-Stadtrat Gerhard Klug. Eine Stadtpolizei unterstehe dem Bürgermeister und könne dort eingesetzt werden, wo man sie gerade braucht. Die Bundespolizei sei viel zu oft mit anderen Agenden beschäftigt.

„Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung darf man nicht außer Acht lassen, keine Frage. Aber Mattighofen ist nicht Chicago und das Ganze kostet uns ein Vermögen. Vandalismus gab es vor 30 Jahren auch schon. Und so unsicher ist Mattighofen auch wieder nicht“, meinte SPÖ-Gemeinderat Johann Aigner. Die geschätzten Personalkosten hätten sich auf 53.000 Euro pro Wachebeamten im Jahr belaufen. Dazu käme die Dienststelle mit 600.000 Euro und weitere Kosten für Dienstwagen, Radarkasten, Uniform, Bewaffnung und Ausrüstung.

Letzten Endes wurde der Grundsatzbeschluss mehrheitlich abgelehnt: FPÖ und ÖVP stimmten dafür. SPÖ, BFM und Grüne waren dagegen.

„Falsches Zeichen“

Ebenfalls länger diskutiert wurde ein Ansuchen der Gemeinschaftspraxis von Thomas und Magdalena Steidl. Die Allgemeinmediziner baten um Kostenersatz in Höhe von insgesamt 10.000 Euro für die Corona-Teststraße. In Anbetracht dessen, dass auch andere, etwa die Apotheken, Tests durchgeführt hatten, ohne um Kostenersatz zu bitten, und man an den Tests auch Geld verdiene, sah man in einer solchen „Förderung“ nicht das richtige Zeichen. „Es ist unbestritten, dass die Praxis von Dr. Steidl viel leistet für die Gemeinde, als zurzeit einziger Hausarzt“, betonte Grünen-Gemeinderat Matthias Vietz. „Doch die Sache mit der Teststraße ist hiervon getrennt zu betrachten.“ So sah das die Mehrheit des Gemeinderates und das Ansuchen der Praxis wurde abgelehnt.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.