Über 40.000 Abonnenten
Tausende sehen täglich Brucker beim Kochen zu
Tausende Zuseher auf TikTok haben täglich Heißhunger auf kurze Kochclips von „StyrianKitchen“. Die Person hinter dem Herd und Kanal kommt aus Bruck an der Mur.
BRUCK/MUR. Schweinebraten, Schnitzel und Gulasch – klassische Hausmannskost kann ein richtiger Erfolgsgarant auf TikTok sein. Zumindest ist sie das für den Obersteirer Cedomir Wilhelm Pecnik. Er zaubert auf seinem Kanal „StyrianKitchen“ traditionelle Gerichte und fährt mit kurzen Videos der Zubereitung von diesen täglich tausende Aufrufe ein. Die Clips dauern für gewöhnlich nicht viel länger als eine Minute.
So haben 180.000 Menschen gesehen, wie er das feuerrote, ungarische Nationalgericht aus Rindfleisch, Tomaten, Paprika und Zwiebeln zubereitet. Das Rezept habe Pecnik exklusiv in einem Budapester Spitzenlokal von der Köchin bekommen. „Ich lege viel Wert darauf, dass es die Originalrezepte der Gerichte sind, die ich koche“, erklärt er.
Start der TikTok-Karriere aus Langeweile
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gut funktioniert“, ist Pecnik noch immer überrascht ob seines Erfolgs. Die Reise des 59-Jährigen auf dem chinesischen Sozialen Netzwerk begann vor zwei Jahren. Damals suchte er eine Beschäftigung während seiner „langweiligen“ Corona-Quarantäne. „Ich bin auf TikTok gestoßen. Beim Durchscrollen habe ich gesehen, dass dort sehr viele kochen und ich habe mir gedacht: ‚Das kann ich auch!‘“, sagt Pecnik, der seit über 20 Jahren hobbymäßig den Kochlöffel schwingt.
Der Brucker begann von Null auf, brachte sich das Scheiden und Gestalten der Kurzvideos selbst bei. Heute folgen seiner „One-Man-Show“ über 40.000 Menschen, fast 500.000 Likes hat er mit seinen eintausend TikToks insgesamt gesammelt. Er begründet den Erfolg mit einer Mischung aus seiner Authentizität und Leidenschaft am Kochen: „Mir ist auch wichtig, dass die Rezepte leicht verständlich und einfach zum Nachkochen sind.“
Kochen für Jung und Alt
TikTok gilt als das Soziale Netzwerk der Generation Z, also jener jungen Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind. Das Publikum von „StyrianKitchen“ sind aber nicht nur junge, ambitionierte Kochtalente, sondern es besteht auch aus Personen in Pecniks Alter. Um diese breite Masse ansprechend zu unterhalten, investiert er viel Zeit. „Für das Kochen brauche ich im Schnitt ein, zwei Stunden und für die Produktion hinterher kommt da noch einmal zirka genauso viel dazu“, erklärt er.
Pecnik arbeitet im LKH Bruck. Mit TikTok macht er kein Geld, auch wenn hier und da schon einmal die Anfrage für eine Produktplatzierung in seine Küche flattert. Mangels fehlender Identifikation mit den Produkten habe er diese bisher immer ausgeschlagen. Er kennzeichne sich bewusst als werbefrei und ergänzt: „Es ist ein Spaß, eine Passion, ein Hobby und wenn es mir nicht mehr taugt, dann kann ich einfach aufhören, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss.“
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