Bevölkerungsentwicklung Steiermark
Die Obersteiermark wird älter, weiblicher und dünner
Neuer Rekord: Bevölkerung der Steiermark wächst weiter, nur die Obersteiermark dünnt weiter aus.
Mit Stand 1.1.2021 verzeichnete die Steiermark mit 1.247.077 Einwohnern einen neuen Höchstwert beim Bevölkerungsstand. Laut Landesstatistik Steiermark ist der Zuwachs auf eine deutlich positive Wanderungsbilanz, vor allem aus dem Ausland, zurückzuführen.
Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung 2020 auf der Gemeindeebene, so gab es in fast der Hälfte (genau 138 oder 48,3 Prozent) der insgesamt 286 steirischen Gemeinden Bevölkerungsanstiege, insgesamt 13 Gemeinden haben nun über 10.000 Einwohner, was für den Finanzausgleich wichtig ist. Graz ist inzwischen als größte Gemeinde mehr als zwölf Mal so groß wie die Nummer zwei, Leoben."
Die Steiermark wird immer älter
Betrachtet man die Bevölkerung nach Altersgruppen, so zeigt sich, dass es immer weniger Kinder und immer mehr Senioren gibt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren beträgt nicht einmal mehr ein Fünftel (18,0 Prozent) und ist damit bereits deutlich geringer als jener der Gruppe 65+ (20,7 Prozent). Aufgrund dieser Entwicklung stieg das Durchschnittsalter und betrug zum Jahresbeginn 44,3 Jahre.
Hervorsticht dabei die Leobener Gemeinde Eisenerz mit 55,6 Jahren und der Bezirk insgesamt mit 47,2 Jahren. Damit weist Leoben erneut die bundesweit älteste Wohnbevölkerung auf.
Während sich bei den jüngsten Gemeinden keine obersteirische Gemeinde in den Top Ten befindet, schlagen die Obersteirer bei den ältesten Gemeinden zu: Ein wahrer Senior unter den Gemeinden ist Eisenerz mit einem Durchschnittsalter von 55,6 Jahren (11,3 Jahre über dem Landesschnitt!), wobei das Durchschnittsalter gegenüber dem Vorjahr ziemlich konstant geblieben ist (2020: 55,7 Jahre). An der zweiten Stelle liegt Radmer mit 53,1 Jahren vor Vordernberg, alle aus dem Bezirk Leoben, mit 52,0 Jahren.
Mit drei Gemeinden des Bezirkes Leoben und ebenfalls drei Gemeinden aus Bruck-Mürzzuschlag sowie zwei aus Liezen und je einer Gemeinde aus den Bezirken Murtal und Südoststeiermark zeigt sich hier einmal mehr die Dominanz der Obersteiermark.
Die Steiermark ist weiblich
Ebenfalls erhoben wurde die Geschlechterverteilung. Dabei zeigt sich, dass der Frauenanteil in der Steiermark überwiegt. Laut Landesstatistik kommen auf 1.000 Frauen rund 977 Männer. Die wenigsten Männer in Relation zu den Frauen verzeichnet Voitsberg (957), die meisten leben in Weiz (989).
Die Liste der zehn Gemeinden mit den höchsten Sexualproportionen (Anmerk. d. Red.: Zahl der Einwohner männlichen Geschlechts auf 100 Einwohner weiblichen Geschlechts) wird von der Gemeinde Vordernberg im Bezirk Leoben angeführt. Die Zahl an Männern, bezogen auf 1.000 Frauen, beläuft sich dort auf 1.171. Die niedrigste Sexualproportion der steirischen Gemeinden gibt es in Hartberg, hier kommen nur 866 Männer auf 1000 Frauen. Ebenfalls deutlich in der Unterzahl sind die Männer in Murau (872) und Kalwang (879).
Von den 286 steirischen Gemeinden weisen nur 114 eine Sexualproportion von mindestens 1.000 auf, das heißt, in diesen Gemeinden gibt es mindestens gleich viele Männer wie Frauen. Umgekehrt sind Frauen in knapp über 60% der steirischen Gemeinden in der Überzahl. - Murau 872, Kalwang 879, Eisenerz 897, Mariazell 899, Proleb 905, Stainach-Pürgg 905
Die Großen und die Kleinen
Bei der Rangordnung hat sich gegenüber dem Vorjahr wenig geändert. Die Stadt Graz ist nach wie vor die mit Abstand größte Gemeinde mit 291.134 Einwohnern, wobei sie ein Plus von 0,0% (+62 EW) gegenüber dem Vorjahr verbuchen konnte. An zweiter Stelle befindet sich die Gemeinde Leoben mit einer Bevölkerung von 24.189 Personen (-1,2%), gefolgt von Kapfenberg mit 22.380 Einwohnern (-1,0%). Bruck ist mit 15.650 Einwohnern die viertgrößte Stadt der Steiermark.
Graz zwölfmal so groß wie Leoben
Vergleicht man den Erst- und Zweitplatzierten dann fällt auf, dass Graz mittlerweile mehr als zwölfmal so groß ist wie Leoben.
Bei den kleinsten Gemeinden ist die Obersteiermark das Maß der Dinge. Die kleinste steirische Gemeinde mit 391 Einwohnern ist derzeit Hohentauern gefolgt von Pusterwald mit 430 Einwohnern und Wildalpen mit 447 Einwohnern. In Hohentauern erhöhte sich der Bevölkerungsstand bezogen zum Vorjahr um +0,8%, in Pusterwald verringerte sich die Einwohnerzahl um 1,4% und in Wildalpen ebenfalls um 0,9%.
Zu- und Abwanderungen
In der Liste der höchsten Bevölkerungszunahmen im Zeitraum 2011 bis 2021 liegt Kalsdorf bei Graz prozentuell gesehen mit +35,7% an erster Stelle. Gralla belegt mit +27,6% den zweiten Platz, gefolgt von Premstätten mit einer Zunahme von 26,7%.
Auffällig ist, dass von den zehn Gemeinden mit den höchsten Bevölkerungszunahmen sechs im Bezirk Graz-Umgebung liegen. Von den restlichen gehören zwei zum Bezirk Leibnitz und jeweils eine zum Bezirk Weiz und Deutschlandsberg.
Bei den höchsten Bevölkerungsrückgängen belegt die Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg mit einem Minus von 3,3% den ersten Platz. Darauf folgen Kalwang, Mautern in Steiermark und Landl. Sie alle verzeichnen für 2020 einen Rückgang von zumindest 2,5%. Bei diesen Gemeinden handelt es sich um meist kleinere Gemeinden, Ausnahmen in den Top 10 sind Landl, (2618 EW) und Judenburg (9.631 EW) mit jeweils über 2.000 Einwohnern.
Bei den Gemeinden Radmer (-1,9%), Sankt Kathrein am Hauenstein (-0,9%) und Miesenbach bei Birkfeld (-1,7%) verringerte sich der Bevölkerungsstand gegenüber dem Vorjahr ebenfalls.
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