Mein Wirt
Personalmanagement à la Jassing-Alm
Die Talschlüsse im Hochschwabgebiet sind beliebte Ausflugsziele. Die Jassingalm hinterm Grünen See ist solch ein lohnendes Ausflugsziel. Mit allen Vor- und Nachteilen.
TRAGÖSS-ST. KATHREIN/L. Seit November 2021 bewirtschaften Bettina und Karlheinz Kohlhofer die Jassing-Alm. Die Alm liegt im unmittelbaren Nahbereich der Sonnschienalm-Parkplätze hinter dem Grünen See und ist mit dem Auto leicht erreichbar. Bis zur Hütte ist es zudem möglich, mit den Rad zuzufahren. Vom Grünen See ist die Jassing Alm bequem in einer Stunde Gehzeit zu erreichen.
Eben wegen der guten Erreichbarkeit – und natürlich wegen der landschaftlichen Schönheit – ist die Hütte ein beliebtes Ausflugsziel – dementsprechend groß auch das Gästeaufkommen an schönen Tagen. "Das ist auch die besondere Herausforderung für unser Team. An schönen Tagen werden wir von Gästen gestürmt und das nicht nur an Wochenenden. Ist das Wetter schlecht, dann stehen wir alleine da", erzählt Bettina Kohlhofer, die insgesamt auf fünf Mitarbeiter zurückgreifen kann, wobei sie und ihr Mann selbst mitarbeiten. "Der Vollbetrieb ist auch nur zu fünft zu bewältigen. Zwei in der Küche, zwei im Service und einer beim Tellerwaschen."
Ohne Wochenende gehts nicht
Ein Mitarbeiter oder Mitarbeiterin– am besten Vollzeit – wird dringend gesucht. "Leider wollen viele potenzielle Arbeitskräfte am Wochenende nicht arbeiten, aber ohne Wochenendarbeitszeit geht es bei uns als Ausflugsstätte eben nichts", so Bettina Kohlhofer. Natürlich sind auch die Entfernungen zum Arbeitsplatz ein Kriterium. "Aus Tragöß oder St. Katharein selbst haben wir keine Mitarbeiter. Diese kommen allesamt aus dem Brucker und Kapfenberger Raum, da sind Anfahrtszeiten von rund 45 Minuten eben in Kauf zu nehmen", so Kohlhuber, die über Dienstwohnungen in Tragöß nachzudenken beginnt.
Ebenso herausfordern ist der Wareneinkauf. "Wir kaufen ein nach Wetterbericht, zumal die Kühlmöglichkeiten bei uns auf der Alm beschränkt sind", erklärt die leidenschaftliche Almwirtin. Die Speisekarte ist auch deshalb bewusst klein gehalten. "Wir bieten unseren Gästen typische Almkost, möglichst regional und auf die Saison ausgerichtet. Es gibt Suppen, warme und kalte Gerichte, am Wochenende gibts immer wieder ein Bratl, dazu Strudel oder Kuchen für die Naschkatzen." Zusätzlich gibt es immer auch ein Wildgericht auf der Karte – stets aus dem umliegenden Forstgebiet.
Auch in der Jassing geht man mit der Zeit. Vegane Gerichte werden verstärkt nachgefragt. "Ich hätte mir nie gedacht, dass unser Schakschuka so ein Renner ist", sagt sie lachend.
Geöffnet hat die Hütte auf der Jassing-Alm von Mittwoch bis Sonntag jeweils ab 10 Uhr. Der Gastbetrieb ist als Jausenstation konzipiert. Die Hütte hat auch während der Jagdsperre (15. September bis 15. Oktober) und im Winter geöffnet. "Wir haben mit dem Wintergeschäft gute Erfahrungen gemacht. Besonders Weihnachts- und Geburtstagsfeiern werden verstärkt nachgefragt", so Bettina Kohlhofer.
Drei Edelweiß
Im Falstaff-Hüttenguide 2023 wurde die Jassingalm-Hütte mit drei Edelweiß sowie 93 Punkten ausgezeichnet. "Wir haben einen Edelweiß mehr bekommen. Da diese Auszeichnung auf Gästebewertungen beruht, freut uns diese Auszeichnung ganz besonders", so Bettina Kohlhofer.
Mehr Infos zur Jassing-Alm gibts hier
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