Voest-Abwärme für Trofaiach

v.l. DI Günther Stückler (Kelag Wärme), Dr. Georg Pilarz (Giwog), HR Dr. Matthias Konrad (Stadt Leoben), DI Ronald Schindler (Stadtwerke Leoben), DI Manfred Freitag (Kelag) und Mario Abl, MBA (Stadt Trofaiach) | Foto: Freisinger
  • v.l. DI Günther Stückler (Kelag Wärme), Dr. Georg Pilarz (Giwog), HR Dr. Matthias Konrad (Stadt Leoben), DI Ronald Schindler (Stadtwerke Leoben), DI Manfred Freitag (Kelag) und Mario Abl, MBA (Stadt Trofaiach)
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LEOBEN, TROFAIACH. Die KELAG Wärme GmbH wird die Fernwärmeversorgung in der Stadt Trofaiach von Erdgas auf industrielle Abwärme umstellen. Möglich wird das durch die Auskopplung von Abwärme aus dem Produktionsprozess der voestalpine Donawitz und durch den Bau einer 8,2 km langen Fernwärmeleitung von Donawitz nach Trofaiach.

Kooperation mehrerer Partner
Umgesetzt wird dieses zukunftsweisende Projekt von mehreren Partnern. Die KELAG Wärme GmbH und die Stadtwerke Leoben haben kürzlich einen Vertrag unterzeichnet, in dem die Stadtwerke Leoben aus dem Produktionsprozess der voestalpine Donawitz ausgekoppelte Wärme auch für Trofaiach bereitstellen. „Wir verfügen über entsprechend große Wärme-Auskopplungskapazitäten in Donawitz und investieren rund eine Million Euro in den Umbau der Wärme-Auskopplungsanlage“, erläutert Ronald Schindler, Direktor der Stadtwerke Leoben. „Mit dem gemeinsamen Projekt setzen einen weiteren Meilenstein in der nachhaltigen Positionierung der Stadtwerke Leoben als regionales Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen.“

Verstärkte Nutzung erneuerbarer Energie
Die KELAG Wärme GmbH investiert rund 6,5 Millionen Euro in die Fernwärmeleitung nach Trofaiach, im April 2014 sollen die Bauarbeiten beginnen. „Dieses Projekt ist das derzeit größte Fernwärmeprojekt in der Steiermark“, erklärt Manfred Freitag, Vorstand der Kelag. „Durch die Nutzung erneuerbarer Energieträger – dazu gehört auch industrielle Abwärme, die sonst ungenutzt bleiben würde – leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus investiert die Kelag in die verstärkte Nutzung von Biomasse und Wasserkraft, mit dem Ziel, fossile Energieträger zu ersetzen und einen Beitrag zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaschutzziele zu leisten.“

Umweltfreundliche Wärme
Über die neue Fernwärmeleitung werden in Zukunft pro Jahr rund 32 Millionen Kilowattstunden Wärme von Donawitz nach Trofaiach transportiert werden, das entspricht dem Wärmebedarf von 6.500 Wohnungen. Größter Wärmekunde in Trofaiach ist die GIWOG. Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Pilarz: „Wir freuen uns, dass wir in Zukunft industrielle Abwärme nutzen können. Unser Unternehmen hat schon bisher sehr viel für den Klimaschutz in Verbindung mit dem Wohnbau getan, dafür haben wir auch schon internationale Auszeichnungen erhalten.“

„Trofaiachs höchster Kamin wird nicht mehr rauchen!“,
so Bürgermeister Mario Abl in seinem Eingangsstatement. Die Nutzung industrieller Abwärme ersetzt in Trofaiach den Einsatz fossiler Energie. Die bestehenden Kesselanlagen in Trofaiach werden nach der Umstellung nur noch als Ausfallsreserve dienen. Die Nutzung von industrieller Abwärme verringert den Ausstoß von CO2 in Trofaiach um 6.000 Tonnen pro Jahr. Rund die Hälfte der Trofaiacher Haushalte ist an das Fernwärmenetz der KELAG Wärme GmbH angeschlossen. Bürgermeister Mario Abl betont neben den Umweltaspekten noch eine menschliche Dimension dieses Projektes: „Etwa 4.000 BürgerInnen und Bürger von Trofaiach sind oder waren Beschäftigte der voestalpine Donawitz, sind also mit ihrer neuen Wärmequelle emotional verbunden!“

Kooperation Stadtwerke Leoben – KELAG Wärme GmbH
Auch in der Stadt Leoben arbeiten die Stadtwerke Leoben und die KELAG Wärme GmbH eng zusammen. Die Stadtwerke Leoben haben mit der voestalpine Donawitz als Abwärme- Lieferant ein Fernwärmeprojekt in Leoben entwickelt. „Gemeinsam mit den Stadtwerken Leoben haben wir unsere bisher mit fossilen Brennstoffen betriebenen Heizzentralen in der Stadt Leoben auf Fernwärme umgestellt“, erläutert Günther Stückler, Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH. „Aufbauend auf dieser Zusammenarbeit haben wir die Idee entwickelt, industrielle Abwärme der voestalpine Donawitz auch für die Fernwärme in der Stadt Trofaiach zu nutzen.“

Abwärme-Vision
Matthias Konrad, Bürgermeister der Stadt Leoben, freut sich über das Projekt für die Stadt Trofaiach, denkt aber bereits weiter. „Meinem Traum, dass wir mit der Abwärme der voestalpine Donawitz drei Gemeinden versorgen können, sind wir mit der jetzigen Erweiterung der Stadtwärme nach Trofaiach ein großes Stück näher gekommen.“ Naheliegend wäre auch, in Zukunft Anschlüsse in St. Peter Freienstein zu errichten, welches geographisch zwischen Leoben und Trofaiach liegt.

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