Die Geburtenziffer ist am Sinken

Zu Überraschungen kam es für den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag bei der Präsentation der neuesten steirischen Statistiken und Daten nicht. Die Steiermark hat im Jahr 2013 durch die Zuwanderung von Migranten in den Großraum Graz einen historischen Bevölkerungshöchststand erreicht (1.215.246 Einwohner per 1.1.2014). Das Mur- und Mürztal ist nach wie vor stark von einem Bevölkerungsrückgang betroffen. Ursache dafür ist ein Geburtendefizit.

Minus für Mur- und Mürztal
Das Geburtendefizit (Geburten minus Sterbefälle) ist im Jahr 2013 zwar gesunken, ist aber trotzdem das siebthöchste seit dem 2. Weltkrieg (das höchste Defizit gab es 2009 mit -1.905). Nur Graz-Stadt und Weiz weisen Geburtenüberschüsse auf. Mit 7,6 Geburten/1000 Einwohner ist Bruck-Mürzzuschlag auf Platz 11 der Geburtenziffern 2013. Nur Voitsberg und Leoben haben eine noch niedrigere Geburtenziffer. Insgesamt wurden 2013 in Bruck-Mürzzuschlag 768 Geburten (409 Buben und 359 Mädchen) verzeichnet, wovon 114 Neugeborene keine österreichischen Staatsbürger sind. Somit hatte nur Graz einen höheren Ausländergeburtenanteil (656 Geburten). Bei der Namensnennung der neugeborenen Erdenbürger stehen in der Steiermark Anna und Tobias ganz oben auf der Liste. Bubennamen wie Legolas und Flörian wurden 2013 nur einmal vergeben. Die Mädchen Lillypearl und Rihanna durften sich ebenfalls über die Einzigartigkeit ihrer Namen freuen.

Die Sterbeziffer ist markant
Die höchste Sterbeziffer mit 12,7 auf 1.000 Einwohner hatte im Jahr 2013 der Bezirk Leoben, gefolgt von Bruck-Mürzzuschlag mit 12,2 (insgesamt 1228 Sterbefälle). Steiermarkweit sind Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems die häufigsten Todesursachen. 235 Personen sind 2013 in der Steiermark an Selbstmord und Selbstbeschädigung verstorben. Prinzipiell neigen Männer in fast allen Altersgruppen eher zu Selbstmord als Frauen. Selbstmorde sind die häufigste Todesursache in der Altersgruppe 15 bis unter 45 Jahre.

Immer weniger "trauen" sich
Von den 5.022 steirischen Eheschließungen, fielen 402 auf Bruck-Mürzzuschlag. Im Vergleich zu 2012 wurde somit in der obersteirischen Region um 10,5 Prozent weniger geheiratet. Scheidungen wurden in Bruck-Mürzzuschlag 194 vorgenommen, was eine Scheidungsrate von 39,0 Prozent ausmacht. Die kürzeste Ehe in der Steiermark dauerte im Vorjahr lediglich knapp 3 Monate, die Scheidung wurde in diesem Fall genau einen Monat nach der Eheschließung beantragt.
Die Heiratsraten sind im städtischen Bereich (speziell Großraum Graz, Leoben, Murtal, aber auch Deutschlandsberg) generell höher als im ländlichen Raum, wobei aber vergleichsweise die Scheidungsrate am Land geringer ist. Seit 2010 gibt es auch die Möglichkeit für eingetragene (gleichgeschlechtliche) Partnerschaften, wovon in der Steiermark 2013 35 Paare Gebrauch machten, 16 davon in Graz.