Ein goldenes Händchen für unsere alten Meister

Ferdinand Fladischer ist Restaurator. Ein Beruf, sehr nahe am Kunsthistorischen mit dem Hang zum Kunsthandwerk. | Foto: Pashkovskaya
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  • Ferdinand Fladischer ist Restaurator. Ein Beruf, sehr nahe am Kunsthistorischen mit dem Hang zum Kunsthandwerk.
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  • hochgeladen von Markus Hackl

Betritt man das Atelier des Ferdinand Fladischer in Kindberg, dann begibt man sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Die Uhr des Alexander Girardi, das Deckenfresko im Stift Melk, die Architektur der Wiener Karskirche, der Seitenaltar der Kindberger Kalvarienbergkirche, eine Anna-Selbdritt-Skulptur im fernen Rom. Ferdinand Fladischer ist Restaurator, und das selbstständig seit 1981. Sein Arbeitsbereich: Renovierung, Restaurierung, Konservierung und Wertschätzung von Gemälden, Fresken, Stuckornamentik, Skulpturen und Altären. Fladischer ist auch gerichtlich beeideter Sachverständiger.

Wie wird man nun Restaurator? "Durch die Liebe. Ich habe meine Frau kennengelernt und ihr Vater hat diesen Betrieb hier in Kindberg gehabt. Die Faszination mit Kunst und Kunstgeschichte, die Auseinandersetzung damit, das hat mich eigentlich immer interessiert." Ferdinand Fladischer hat ursprünglich Industriekaufmann gelernt, hat dann die Abendhandelsakademie in Bruck gemacht und ist dann in den Betrieb eingestiegen. "Gelernt habe ich Maler und Anstreicher, Vergolder und Staffierer sowie Schilderhersteller, habe auf der Akademie der Bildenden Künste Konservierung und Technologie studiert. Ich absolvierte die Ausbildung zum Berufsschullehrer, habe mich dafür eingesetzt, dass es in Graz eine eigene Berufsschule für den Beruf Vergolder und Staffierer gibt. Ich war dort 30 Jahre Lehrer, davon 20 Jahre Direktor. Jetzt leite ich auf der Pädagogischen Hochschule das Institut für Fachwissenschaften, unterrichte dort auch schon 20 Jahre", erzählt Ferdinand Fladischer und weiht währenddessen den Besucher in die Geheimnisse des Vergoldens ein. "14 Arbeitsschritte sind dazu notwendig; eine Kunst, die mittlerweile nur mehr sehr wenige beherrschen."

Weitergabe von Wissen

Ferdinand Fladischer ist keiner, der sein unbezahlbares Fachwissen hortet. "Nur wenn man selber bereit ist, Wissen an andere weiterzugeben, bekommt man selbst auch Wissen geschenkt", ist sein Motto, dass er sein Leben lang gepflegt hat. Deswegen die vielen Fachbücher, die er verfasst hat, deswegen die vielen Lehrauftritte in halb Europa – unter anderem in Mainz und in Venedig.
Welche Bereiche umfasst Ihre Arbeit? "Hauptsächlich Gemälde, Altäre, und Skulpturen. Wir restaurieren aber auch für Privatkunden. Über zehn Jahre haben wir im Stift Melk gearbeitet, die letzten drei Jahre in der Karlskirche in Wien."

Expertennetzwerk

Die Arbeit eines Restaurators geht sehr tief ins Kunsthistorische hinein und ist sehr dif­fi­zil. Was sind die größten Herausforderungen? "Die zeitliche Einordnung und die Materialien richtig zuzuordnen. Schwierig ist es oft auch, dass man die Kundschaft überzeugt, welchen Wert sie da hat, damit sie auch das entsprechende Kapital aufbringt, um es adäquat restaurieren zu können."
Ferdinand Fladischer stützt sich auf ein Team von Spezialisten: "Zu Spitzenzeiten sind wir bis zu 26 Mitarbeiter, im Normalfall zwei bis drei. Ich bin bestens vernetzt und weiß, wo die Experten zu Hause sind", sagt Ferdinand Fladischer schmunzelnd – und unsere Fotografin Katarina Pashkovskaya freut sich über ein wenig Blattgold auf ihrer Wange.

Ferdinand Fladischer wurde fotografiert von Katarina Pashkovskaya

Ferdinand Fladischer ist Restaurator. Ein Beruf, sehr nahe am Kunsthistorischen mit dem Hang zum Kunsthandwerk. | Foto: Pashkovskaya
Ferdinand Fladischer – auch ein Kunsthistoriker. | Foto: Pashkovskaya
Einer von 14 Arbeitsschritten beim Vergolden: Das Anschießen. | Foto: Pashkovskaya
Die Restaurierung von alten Kunstwerken bleibt ein ewiges Mysterium. | Foto: Pashkovskaya
Ferdinand Fladischer hat auch die Trophäen für die Grand-Prix-Sieger am Spielberg-Ring gestaltet. | Foto: Pashkovskaya
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