Tischgespräch mit dem Gastonomen und Hotelier Alfred Grabner
Ein halbes Leben Hotelier - mit Erfolg

Elisabeth und Alfred Grabner im Restaurant ihres Hotels
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Alfred Grabner ist Eigentümer des Sporthotel Grabner, das er mit der Stadtgemeinde Kapfenberg vor 25 Jahren baute. Eigentlich wollte er in jungen Jahren Sportreporter werden.

Warum kam es anders?
Alfred Grabner: Das hat mit meiner Heimat Mürzhofen zu tun, wo ich bei Gasthof Pension Grabner meiner Eltern auf- und hinein gewachsen bin. Plan A war, dort weiter auszubauen, doch dann kam die tolle Möglichkeit mit dem Sporthotel in Kapfenberg. Und so konnte ich Sport- und Hotel doch noch verbinden.

Was hat sich in den Jahren verändert?
Leichter wurde es aufgrund zahlreicher zusätzlicher Auflagen sicher nicht. Auch der Gast von heute ist internationaler und aufgeschlossener geworden. Viele sind Spitzen-Hobbyköche oder Weinkenner. Die wissen genau was sie wollen. Und vor allem war es früher leichter, gutes Personal zu finden, gerade in unserer Region.

Viele Traditionsrestaurants mussten deshalb schließen oder gibt es für Sie weitere Gründe?
Das Hauptproblem ist sicher die Mitarbeitersituation und das branchenübergreifend. Auch die Industrie sucht verzweifelt Fachkräfte und wirbt um Lehrlinge. Aber wenn ich wirklich nicht mehr weiter wüsste wegen des Personalmangels, würde ich mir zuerst ein anderes Konzept überlegen.

Sind die Jobs in der Gastronomie nicht mehr beliebt?
Ich glaube schon, aber es gibt im In- und Ausland attraktivere Tourismusdestinationen. Wenn man Glück hat kommt jemand mit 40 wieder zurück und macht sich nicht selbstständig.
Es fängt aber eine Generation vor uns an. Eltern schickten ihre Kinder studieren statt ein Handwerk zu erlernen. Die Lehre wurde unterschätzt und die vor Jahren gestarteten massiven Gegenmaßnahmen greifen nicht so schnell.

Wird das Hotel der Zukunft ohne Personal auskommen, wie das Motel 24seven in Bruck?
Ich finde es gut und es hat gefehlt in unserer Gegend, es passt  zum Angebot dazu und jetzt ist mit der Böhler Baustelle der beste Zeitpunkt. Aber man kann uns nicht vergleichen, ein guter Mix wird wichtig bleiben, um jedem Gast die richtige Unterkunft zu bieten.

Sie waren fünf Jahre lang Tourismusvorsitzender in Bruck. Mit welchen Erfahrungen?
Ich habe ganz tolle Erfahrungen mitnehmen dürfen. Mit meinem sehr guten Geschäftsführer haben wir das Projekt Tourismus gelebt und eine sehr befruchtende und nachhaltige Entwicklung herbeigeführt. Zusätzlich leichter machte es die Tatsache, dass wir frei entscheiden durften und die Stadtpolitik voll und ganz hinter uns stand.

Industriestadt Kapfenberg und Tourismus, kann das funktionieren?
Für einen Stadt-Hotelier gibt es nicht viel Schöneres als den Industrietourismus, denn das ist ein Ganzjahrestourismus und darf nicht unterschätzt werden.

Wer kommt noch zu Ihnen?
Wir haben uns auf Sportgruppen und Seminare spezialisiert. Auch ohne die namhaften Fußballclubs haben wir 40 Trainingslager im Jahr. Momentan sind drei Mannschaften und 80 Leute hier. Unser Haus ist ausgebucht und Handel und Gastronomie werden belebt.

Sind Sie sehr kritisch im Urlaub?
Kritisch sind wir nicht. Die meisten Ferienhotels sind mit dem Infrastrukturangebot anders aufgestellt. Wir schauen dort halt genauer, sei es die Zimmerausstattung, Trends im Restaurant oder Sauberkeit. Man kann nur dazulernen.

Zu Ihrem runden Geburtstag dürfen Sie sich etwas wünschen.

Von unseren vielen Stammgästen wünsche ich mir, dass sie uns weiterhin beehren. Von der Politik wünsche ich mir Entschlossenheit für die nächsten Jahre und dass die Wirtschaft mehr in Projekte eingebunden wird, damit eine gemeinsame Entwicklung stadtfinden kann und jeder immer weiß woran er ist.
Andrea Stelzer

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