Elektrischer Bus für die MVG
MVG Kapfenberg testet E-Bus für den Linienverkehr
An der elektrischen Zukunft führt kein Weg vorbei. Kapfenberg ist bereit.
Am Jahrestag des ersten Corona-Lockdowns lud der Geschäftsführer der Mürztaler Verkehrs-GmbH Gerhard Deutsch zu einer Pressekonferenz. Die Busbranche hat es schwer getroffen. Deutsch spricht von 700.000 Euro Einnahmenverlust alleine beim Linienverkehr. Aber die MVG habe immer einen Blick in die Zukunft. So gibt es bereits vier batterieelektrische Citybusse, die gleich wie die Dienstfahrzeuge mit Strom der eigenen Fotovoltaikanlage (siehe Details unten) gespeist werden.
Verkehr soll nachhaltiger werden
Die O(Oberleitungs)-Busse wurden 2002 eingestellt. Jetzt sieht die EU vor, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten und darauf stellt man sich bereits ein.
Beim Ausbau der Fotovoltaikanlage wäre gewährleistet, dass zumindest der Stadtverkehr 2026 rein elektrisch sein könnte. Dazu braucht es auch große Busse. 14 Tage testet Kapfenberg als zweite Stadt Österreichs den batterie-elektrisch betriebenen eCitaro. So gehört die richtige Fahrweise abgetestet und auch das Wetter spielt eine Rolle. Um das und mehr herauszufinden, werden täglich andere Strecken gefahren.
Ladezeiten auf Dienstpläne anpassen
Es geht beim Test darum, wie klein eine Batterie sein kann, damit es sich mit den Dienstplänen ausgeht. Wenn der morgendliche Schulverkehr erledigt ist, kann auch mal länger geladen werden. Gesamt wären bis zu 300 km täglich möglich. Eine mögliche Zwischenladestation wäre Apfelmoar, denn die Endstation wird sich künftig beim neuen Müller-Markt befinden.
Im Detail:
EU fordert saubere Busse: Laut der überarbeiteten "Clean Vehicles Directive" muss zumindest ein Viertel der öffentlich beschafften Busse im Jahr 2025 und ein Drittel im Jahr 2030 "sauber" sein.
Eigene Fotovoltaik-Anlage: Pro Jahr werden am Dach des Dienstleistungszentrums (DLZ) in der Werk VI Straße 80.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Die Fläche ließe einen Ausbau auf 250.000 kWh zu. Damit könnte der Stadtverkehr Kapfenberg-Bruck voll elektrisch betrieben werden. Für weitere Strecken käme Wasserstoff in Frage, welcher aber doppelt so viel Primärenergie verbraucht, da er zuerst produziert werden muss.
100 Prozent elektrisch – bereit für die Stadt von morgen: Der Testbus von Mercedes hat eine Lithium Ionen Batterie, ist CO2-neutral, geräuschärmer als Dieselfahrzeuge und demnach auch anrainerfreundlich.
Andrea Stelzer
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