Unterstützung für scheidende Mitarbeiter
Voestalpine feierte 35 Jahre Stahlstiftung

Die Stahlstiftung der Voestalpine war die erste Arbeitsstiftung in Österreich. | Foto: Voestalpine
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1987 als Reaktion auf den großen Stellenabbau geschaffen, half die Stahlstiftung der Voestalpine bis heute rund 9.500 Menschen bei der Rückkehr in einen neuen Beruf. 

BRUCK/MUR/KAPFENBERG. Die Stahlstiftung unterstützt bereits seit 35 Jahren Mitarbeiter, die ihre Arbeit beim Konzern aufgrund wirtschaftlicher oder struktureller Veränderungen verlieren. Ein umfassendes soziales Netz soll die Folgen des Arbeitsplatzverlustes auffangen. Neben finanzieller Hilfe wird auch der Wiedereinstieg in das Berufsleben unterstützt.

Dabei wird auch die berufliche Weiterbildung und Neuorientierung gefördert. „Der immer schneller fortschreitende Wandel in der Berufswelt erfordert ausreichende Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, um für die Anforderungen am Arbeitsmarkt gut vorbereitet zu sein“, so Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.

Die Krise barg eine Chance

Der damals noch in staatlicher Hand befindliche Voestalpine-Konzern schlitterte Mitte der 1980er in einen Wirtschaftsskandal. Die Tochterfirma Intertrading verspekulierte am Ölmarkt Milliarden, der die Verluste des zuvor bereits defizitären Unternehmens noch erhöhte. Der damalige Finanzminister Ferdinand Lacina entließ daraufhin den gesamten Vorstand. In der darauffolgenden Restrukturierung wurden viele Stellen gestrichen.

Etwa 80 Mitgliedsgesellschaften sind heute Teil der Stahlstiftung. | Foto: Voestalpine
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Für die entlassenen Mitarbeiter mussten Zukunftsperspektiven geschaffen werden und die Voestalpine reagierte. Gemeinsam schufen der Betriebsrat und das Management das Modell der Stahlstiftung. Es war die erste Arbeitsstiftung in Österreich und sie beruhte auf einer internen Sozialpartnerschaft.

Die Tätigkeit der Stahlstiftung wird in erster Linie durch Solidaritätsbeiträge der rund 27.000 Beschäftigten der Mitgliedsgesellschaften finanziert. Dazu kommen noch Unternehmensbeiträge der beteiligten Firmen. Außerdem bezahlt das Arbeitsmarktservice den Teilnehmern des Programms auch eine verlängerte Form des Arbeitslosengeldes.

Erfolgsquote von 90 Prozent

Heute sind bereits 80 Betriebe Mitglied der Stiftung. Sie alle gehören großteils zum Voestalpine-Konzern, der 1995 privatisiert wurde. In mehr als drei Jahrzehnten begleitete die Stiftung mehr als 9.500 Menschen auf dem Weg zurück ins Berufsleben. Aktuell befinden sich rund 400 Personen im Programm. Laut eigenen Angaben fanden 90 Prozent, die in der Stiftung auf Arbeitsplatzsuche waren, auch wieder einen neuen Job.

„Die Stahlstiftung wird weiter Menschen zur Seite stehen, die aus verschiedenen Gründen ihre Arbeit nicht mehr verrichten können. Und man kann davon ausgehen, dass sie bei wirtschaftlichen Problemen einzelner Unternehmen oder großen Wirtschaftskrisen gebraucht werden wird“, sagt Bernd Dobesberger, Geschäftsführer der Stahlstiftung.

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