Ein gutes Bier beim Gösser Kirtag trinken
Tipp 2 der Serie "33 Dinge, die ein Hochsteirer getan haben muss" führt nach Leoben in die Gösser Brauerei.
Ein Bier beim Gösser Kirtag in Leoben trinken, heißt die Aufgabe. Der Gösser Kirtag mit Österreichs längster Standlstraße ist zwar erst am Donnerstag, 9. Oktober; das Bier aber haben wir schon vorab mit Braumeister Andreas Werner und Hochsteiermark-Urgestein Karl Detschmann verkostet – er war bis zu seiner Pensionierung ja auch Brauunion-Verkaufsdirektor für Österreich.
"Trinkt ein Braumeister beim Gösser-Kirtag auch ein Bier?", haben wir gefragt. "Natürlich! Schon aus einer dienstlichen Verpflichtung heraus. Denn mit dem Kirtag und dem ersten Bier geht es ja schon um 9 Uhr vor der Brauerei los", erzählt Andreas Werner.
Mag ein Braumeister privat überhaupt noch ein Bier trinken?
"Ja, eigentlich schon. Ich gönne mir gerne nach der Arbeit ein kleines Bier, um herunterzukommen. Nur mit dem Weintrinken habe ich mit der Zeit aufgehört. Schließlich ist doch alles auch Alkohol."
Schmeckte das Gösser Bier vor zwanzig Jahren beim Gösser Kirtag eigentlich gleich?
"Der Biergeschmack richtet sich nach dem Zeitgeist. Heute sind die Biere leichter, weniger gehopft und heller. Ein Gösser schmeckt heute sicher anders als vor 20 Jahren, nur wir merken es nicht. Geschmack hat keine Erinnerung. Jedoch die feinen Geschmacksnuancen etwa zum Puntigamer, die bleiben bestehen. Schließlich hat jedes Bier seinen eigenen Fingerabdruck."
Andreas Werner hat in Wien auf der Boku "Lebensmittel- und Gärungstechnik" studiert. "Mit Bier habe ich mich schon seit meinem 16. Lebensjahr angefreundet, aber während des Studiums wurde mir bald klar, dass rund ums Bier auch mein Beruf liegen könnte."
Nach dem Studium ging es zuerst in die Forschung, dann aber schnell in die Praxis. "Erste Station war die kleine Brauerei Sorgendorf in Bleiburg in Kärnten. Dort hieß es Gummistiefel anziehen und ran an die Arbeit. Noch heute bin ich froh, dass ich dort jeden Produktionsschritt durchlaufen habe."
Danach wurde Werner nach Graz zu Puntigam gerufen. In kürzester Zeit arbeitete er sich zum Brauführer hoch. Ein Brauführer leitet den Gärprozess des Bieres, in der Fachsprache "führt er das Bier". 1998 kamen die Auslandsjahre: Russland, Rumänien, Polen – immer im Dienst der Brauunion.
Herr über vier Biersorten
Seit 2002 heißt des Braumeisters Dienstort Göß. Braumeister Hermann Tritscher ging in Pension, ein neuer Braumeister musste her: es kam Andreas Werner. 2008 wurde die Brauunion neu strukturiert. Seitdem ist Andreas Werner Braumeister für die Brauereien Gösser, Puntigamer, Schladminger und Gösser Lienz. "Es ist immer noch ein Traumberuf!", fällt dem Braumeister dazu nur ein.
Kontakt:
Brauereimuseum:
www.gösser.at
Tourismusverband Leoben:
www.tourismus-leoben.at
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