Aprilscherz
Das steckt wirklich hinter dem 1. April

April, April! Heute ist der 1. April 2022 - ein Tag zum Scherzen. Warum gibt es überhaupt Aprilscherze?  | Foto: Pixabay
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Am 1. April ist es wieder soweit: Der 1. April, der Tag an dem man nicht alle Dinge ernst nehmen und hinterfragen sollte – normalerweise. Aber woher kommt diese Tradition eigentlich?

ÖSTERREICH. Ein Aprilscherz ist ein Schabernack, den Erwachsene und auch Kinder mit ihren Freunden und ihrer Familie am 1. April treiben. Man nennt diesen Brauch auch „in den April schicken“. Meist wird beim Aprilscherz eine Geschichte oder eine spektakuläre Nachricht erfunden, die natürlich nicht stimmt, oder es werden andere Streiche gespielt.

Über die Entstehung des Aprilscherzes gibt es verschiedene Theorien. Zwei Entstehungsgeschichten gelten als besonders heiße Anwärter. Die meist genannte ist die, dass im April der Geburtstag des Judas sei. Und weil Judas so unverlässlich gewesen sei und Christus verraten habe, würde man die Leute am 1. April auch täuschen. „April, April – der weiß nicht, was er will“, heißt es oft in Bezug auf das unbeständige und trügerische Aprilwetter – vielleicht ist auch daraus der Aprilscherz nebst Ausruf entstanden.

Nicht überall wird der 1. April gefeiert. | Foto: Pixabay
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In Italien übrigens ist die ganze Geschichte rein meteorologisch einen Monat früher. Die Italiener sagen Marzo pazzo dazu. Dort ist der März so wechselhaft, und die Italiener feiern in besonderer Weise den 1. März. Vor allem aber feiert man das zum Beispiel im Engadin. Nicht so, dass man jemanden in den März schickt, sondern man erinnert an den altrömischen Jahresbeginn. Das altrömische Jahr hat nämlich im März begonnen, am 1. März. Der Kriegsgott Mars war ja auch der Schutzpatron Roms; deswegen begann dort das Jahr. 

In den April schicken seit 1618

Der Aprilscherz könnte auch seinen Ursprung in Bayern haben. Die Redewendung „jemanden in den April schicken“ ist bereits seit 1618 in Bayern bezeugt. Auf dem Augsburger Reichstag im Jahr 1530 sollte nicht nur der Religionsstreit geschlichtet, sondern auch das Münzwesen neu geregelt werden. Am 1. April sollte ein "Münztag" für das Heilige Römische Reich stattfinden. Der geplante Münztag fiel allerdings aus und die Spekulanten verloren ihr Geld. Das sorgte für Hohn und Spott bei der Bevölkerung, die Spekulanten wurden als Narren ausgelacht.

Die Entstehung des Aprilscherzes könnte aber auch auf die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. im Jahr 1564 zurückgehen. Bei dieser Reform wurde der Jahreswechsel vom 1. April auf den 1. Januar verschoben. Wer der Neujahrsreform nicht folgen wollte oder von ihr noch keine Kenntnis hatte, wurde ebenfalls verlacht.

Den Aprilscherz als Begriff gibt es allerdings erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im "Grimms Deutschen Wörterbuch" steht der Aprilscherz noch nicht drin, allerdings hat der Aprilnarr dort bereits einen Eintrag. 

Der 1. April ist....

Wo der 1. April nicht gefeiert wird

Nicht überall gilt der 1. April als Scherztag. So werden in Spanien und den lateinamerikanischen Ländern an diesem Tag keine Streiche gespielt. Das liegt nicht daran, dass die Länder besonders spaßbefreit sind. Gefoppt wird in diesen Ländern am 28. Dezember, am "Tag der unschuldigen Kinder". In islamischen Ländern gibt es offiziell keine Aprilscherze. Das Lügen ist gläubigen Muslimen streng verboten. So hat der saudi-arabische Groß-Mufti Sheik Abdul Aziz bin Abdullah Al al-Sheik an Muslime appelliert, sich nicht an Aprilscherzen zu beteiligen.

Aprilscherze für Whatsapp

Heutzutage kann man sich auch bei Whatsapp nicht vor dem 1. April verstecken. Wer nicht auf den Spaß verzichten möchte, kann seine Liebsten auch per WhatsApp reinlegen. 

  • „Wir schreiben heute eine Prüfung – hast du dafür gelernt?“
  • „Ich habe gerade Zeit. Wo gibt es nichts zu tun?“
  • „Hey, sorry, dass ich dich so spät informiere! Ich heirate am 1. April, du bist natürlich eingeladen – freue mich!“
  • „Albträume sind Träume, in denen du vorkommst! – April April!“
  • „Als Gott Hirn verteilte, warst du wohl in der Pommesbude! – April April!“ 


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