Weniger ist mehr
Zwei Drittel der Putzmittel am Markt überflüssig

Zwei Drittel der Putzittel am Markt sind unnötig erschließt sich aus dem Greenpeace-Marktcheck. | Foto: Mitja Kobal/Greenpeace
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Der Frühjahrsputz ist mittlerweile (hoffentlich) geschafft und das Fazit wohl ähnlich wie beim Greenpeace-Marktcheck: Zwei Drittel Putzmittel sind überflüssig und enthalten Chemikalien, die Mensch und Umwelt schaden. Getestet wurden Reinigungsmittel aus heimischen Drogerien und Supermärkten.

ÖSTERREICH. Boden-, Bad-, Kalk-, Glas-, Allzweck- oder Essigreiner: Auf dem Markt findet sich eine Vielzahl an Putzmitteln, die alle einen eigenen spezifischen Zweck erfüllen sollen. Aber braucht man wirklich für alles etwas eigenes? Der Greenpeace-Marktcheck sagt nein und empfiehlt auf vertrauenswürdige Gütezeichen wie die "Eco-Garantie" oder das "Österreichische Umweltzeichen" zu achten. Die Produkte der Drogerie Müller und Interspar unter den Supermärkten schnitten beide mit "Sehr gut" ab. 

Drei verschiedene Putzmittel reichen aus

"Für einen sauberen Haushalt braucht es nicht mehr als drei Produkte, nämlich Allzweckreiniger, Scheuermittel und Essigreiniger", weiß Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace Österreich. Bei mehr als 100 verschiedenen Putzmitteln von Eigenmarken, Start-Ups, Öko-Labels und Traditionsmarken haben Konsumentinnen und Konsumenten die Qual der Wahl. Zwei Drittel davon, kann man sich allerdings sparen, so Panhuber.

Gängige Reinigungsmittel enthalten zudem umweltschädliche Chemikalien, die durch das Abwaschen oder Herunterspülen ins Abwasser und in weiterer Folge in die Umwelt gelangen. Wenn das geschieht, vergiften insbesondere die Konservierungsstoffe die Wasserorganismen und sind nur schwer bis gar nicht biologisch abbaubar. Zusätzlich können sie zu Hautreizungen führen. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass von Duftstoffen abzuraten sei, denn sie reizen nicht nur die Haut sondern auch die Atemwege. Ebenfalls verzichten, könne man auf Desinfektions-Mittel, denn sie stehen im Verdacht Allergien auszulösen und sind Zuhause nicht notwendig. 

WC-Steine sind der größte Verlierer, denn sie sind kaum effektiv und spülen mit jedem Mal umweltschädliche Chemikalien ins Abwasser. | Foto: Daniela Jedzura/Shutterstock
  • WC-Steine sind der größte Verlierer, denn sie sind kaum effektiv und spülen mit jedem Mal umweltschädliche Chemikalien ins Abwasser.
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WC-Steine als wirkungslose Dauerbelastung

An der Spitze der unnötigsten Reinigungsmittel stehen ganz klar WC-Steine. Sie sind nicht wirklich in der Lage die Toilette zu säubern und würden in Wahrheit nur Gerüche überdecken, aber nicht deren Ursache beseitigen. Bei jedem Spülgang gelangen zusätzlich umweltschädliche Chemikalien ins Abwasser.

Im Umgang mit Putzmitteln empfiehlt Greenpeace insgesamt sparsamer umzugehen und auf unabhängige Gütezeichen zu setzen. Im grünen Bereich befinden sich etwa Produkte mit den Labels "Eco-Garantie", das "Österreichische Umweltzeichen", "EU-Ecolabel" oder "Ecocert". Der Marktcheck verdeutlichte auch, dass das gar nicht so leicht ist, denn nur rund 20 Prozent der untersuchten Allzweckreiniger verfügten über kein vertrauenswürdiges Gütezeichen.

Orangen-Essigreiniger selber machen

Essigreiniger findet fast in der ganzen Wohnung seine Verwendung. Was die wenigsten wissen: Er lässt sich ganz leicht selber herstellen. Dazu einfach einen halben Liter klaren Essig oder eine Verschlusskappe Essigessenz mit 250 ml Wasser vermischen. Um eine frische Orangen-Duftnote hineinzubringen, gibt man Bio-Orangenschalen – diese landen nach dem Auspressen normalerweise im Biomüll – in ein Schraubglas und füllt es bis oben hin mit dem Essig-Wasser-Gemisch auf, sodass die Orangen bedeckt sind und nicht schimmeln. Das ganze lässt man ein paar Wochen stehen, gießt die Flüssigkeit in eine alte Sprühflasche ab und entledigt sich der Orangenschalen. Fertig ist der Orangen-Essigreiniger für einen Bruchteil der Kosten, die man im Handel zahlen würde.

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