Nach Kritik
Ulrich Seidls Film Sparta kam in San Sebastian gut an

Nach den jüngsten Vorwürfen wegen der Umstände bei den Dreharbeiten von Ulrich Seidls "Sparta" in Rumänien wurde die Weltpremiere beim Toronto International Film Festival abgesagt. In San Sebastian kam der Film gut an. | Foto: Diagonale/Sebastian Reiser
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  • Nach den jüngsten Vorwürfen wegen der Umstände bei den Dreharbeiten von Ulrich Seidls "Sparta" in Rumänien wurde die Weltpremiere beim Toronto International Film Festival abgesagt. In San Sebastian kam der Film gut an.
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Nachdem die Drehumstände zu seinem neuen Film "Sparta" für viel Wirbel gesorgt haben, ist der Film bei der Premiere in San Sebastian überraschend gut angekommen. Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl ließ die Weltpremiere seines Werks im spanischen San Sebastián sausen.

ÖSTERREICH/SAN SEBASTIAN. Das neue Drama des österreichischen Kultregisseurs Ulrich Seidl , "Sparta“, der im Wettbewerb von San Sebastián um die "Goldene Muschel" rittert, feierte am Sonntag in der nordspanischen Metropole San Sebastian seine mit Spannung erwartete Weltpremiere. Zuvor hatten die Filmfestspiele von Toronto die ursprünglich dort angesetzte Uraufführung des Werks abgesagt. Hintergrund: Nach einer Recherche des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hat sich eine heftige Debatte um die Umstände der Dreharbeiten mit Minderjährigen in Rumänien entsponnen.

Laut den Vorwürfen sollen die Laiendarsteller und ihre Eltern unter anderem unzureichend über die Thematik des Films, in dem Georg Friedrich einen Mann mit pädophilen Neigungen spielt, aufgeklärt worden sein. Außerdem seien Kinderrechte im Bezug auf die Betreuung beim Dreh missachtet worden. Seidl weist diese Vorhaltungen strikt zurück und hat rechtliche Schritte angekündigt.

Festival-Direktor Jose Luis Rebordinos hatte zuletzt im APA-Interview für das Drama um einen Mann, der mit seinen pädophilen Neigungen kämpft, eine Lanze gebrochen: "Es ist nicht nur eine von Seidls besten Arbeiten überhaupt. Mit der Premiere werden hoffentlich auch die ganzen Debatten um die Dreharbeiten endlich in den Hintergrund treten. Es ist ein herausragender, sehr eleganter Film und alles, was den Betrachter verstören oder schockieren könnte, ist im Off." 

Pädophilie als zentrales Thema

Schlagersänger "Richi Bravo aus Seidls früherem Film "Rimini" und dessen Bruder Ewald (gespielt von Georg Friedrich) spielen die Hauptcharaktere in dem Film, in dem es um Pädophilie geht. Ewald lebt in Rumänien, wo er jungen Burschen beim Fußballspielen, bei der Schneeballschlacht oder auch beim Schaukeln nachspioniert und sich ihnen nähert.

Kritisiert wurde, dass Seidl das Wohl der Laienkinderdarsteller beim Dreh dem ästhetischen Anspruch untergeordnet wurde. 

Ulrich Seidl nicht anwesend

Seidl reiste am Sonntag doch nicht zur Weltpremiere nach San Sebastián. Dies teilte der Filmemacher am Samstagmorgen in einem Statement mit. "Der erste Impuls, nach San Sebastián zu kommen, war, den Film, an dem mein Team und ich so viele Jahre gearbeitet haben, nicht allein zu lassen", so der 69-Jährige. Doch: „Mir wurde klar, dass meine Anwesenheit bei der Premiere die Rezeption des Films überschatten könnte.“

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