Steiermark ist Spitzenreiter
1,2 Millionen Blitze gab es im Sommer 2022

Im Sommer 2022 wurden von Juni bis August 1,2 Millionen Blitzentladungen in Österreich erfasst, so die Österreichische Unwetterzentrale (UWZ). | Foto: Daniel Loretto Fotografie
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  • Im Sommer 2022 wurden von Juni bis August 1,2 Millionen Blitzentladungen in Österreich erfasst, so die Österreichische Unwetterzentrale (UWZ).
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Der Sommer 2022 bescherte Österreich 1.214.179 Blitze. Die meisten davon gab es in der Steiermark, die größte Dichte hatte Oberösterreich. Im Juli und August gab es zwar deutlich weniger Blitzentladungen als üblich, der blitzreiche Juni sorgte jedoch für eine ausgeglichene Endbilanz, so die Angaben der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ).

ÖSTERREICH. Im Zeitraum 1. Juni bis 31. August wurden über 1,2 Millionen Blitze vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, über ganz Österreich registriert. Erfasst wurden Wolken- und Erdblitze im Hochpräzisionsmessbereich. "Damit bewegt sich der diesjährige Sommer im Mittelfeld der vergangenen zehn Jahr", lässt Chefmeteorologe der UWZ Manfred Spatzierer wissen.

Steiermark ist Blitz-Spitzenreiter

Die meisten Blitze im Vergleich zu diesem Jahr wurden 2017 mit 1,8 Millionen erfasst und die wenigsten mit 625.000 Entladungen im Sommer 2015. Traditionell hatte bisher die Steiermark den Titel des blitzreichsten Bundeslandes. Nachdem sie diesen letztes Jahr an Oberösterreich verlor, hat sie den Titel nun wieder zurück. Ganze 334.000 Blitzentladungen wurden in der Steiermark gezählt. Auf Bezirksebene schafften es vier oberösterreichische Bezirke in die Top Fünf: "Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Kirchdorf an der Krems mit rund 43 Blitzen pro Quadratmeter, gefolgt von Freistadt und Murau mit 32 Blitzen pro Quadratmeter", führt Spatzierer aus. Mit 75 Blitzen pro Quadratmeter ist Windischgarsten (OÖ) die blitzreichste Gemeinde.

Die Steiermark hatte den blitzreichsten Sommer im Österreichvergleich. Sie holte sich den Titel vom letztjährigen Spitzenreiter Oberösterreich zurück. | Foto: Philipp Posch, IG: illuminationsbyphil
  • Die Steiermark hatte den blitzreichsten Sommer im Österreichvergleich. Sie holte sich den Titel vom letztjährigen Spitzenreiter Oberösterreich zurück.
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Mehr Blitze im Juni als Juli und August zusammen

Auf das Jahr gesehen, sind Juli und August die Monate mit den meisten Blitzen in Österreich. In diesem Jahr waren es jedoch deutlich weniger als in den vergangenen Jahren. Die Frühsaison im Mai und Juni war allerdings deutlich blitzreicher, so die Analyse von UWZ-Gewitterexperte Nikolas Zimmermann. Die 771.000 Blitzentladungen im Juni waren sogar mehr als im Juli und August zusammen. In der Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten blitzte es am häufigsten.

Auch Hagelereignisse gab es besonders intensive im Kaiswerwinkel, Traunviertel und Unterkärnten. Zwischen Kufstein und Ellmau wurden am 5. Juni sogar Hagelgrößen von bis zu zehn Zentimeter beobachtet. Windböen bis zu 129 Stundenkilometer und in Summe 145 Liter Regen in Arriach brachen innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Rekorde. In Villach gab es mit 120 Liter ebenso einen neuen Sommerrekord. Der stärkste Blitz mit 427.000 Ampere wurde am 26. August in der Gemeinde Dunkelsteinerwald gemessen. "In kürzester Zeit wurde dabei rund 26.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist", so Spatzierer.

Im Juni gab es überdurchschnittlich viele Blitze. | Foto: UBIMET
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Gewitterarmer Osten

Aufgrund des Azorenhochs, das immer wieder trockene Luftmassen ins Land brachte, wurden nur 65 Prozent der für den Juli üblichen Blitze detektiert, so Zimmermann. Im gewitterarmen Osten wurden in Wien gar nur 160 Blitze erfasst. Mitunter deshalb unterbot der Neusiedler See am 18. Juli seinen Negativrekord beim Wasserstand aus dem Jahr 2003. Schwere Vermurungen gab es hingegen am 22. Juli im Tiroler Stubaital als Folge kräftiger Gewitter.

In Summe 149.185 Entladungen entsprechen weniger als der Hälfte der üblichen Blitzanzahl. Die normalerweise gewitterreiche Steiermark erreichte mit 42.600 Entladungen nur 38 Prozent des Mittels. Nur der August 2015 verzeichnete noch weniger Blitze. Trotz weniger Gewitterereignisse im August, waren diese umso schwerwiegender. Erinnerungswürdig war der 18. August, als teils orkanartige Böen über Unterkärnten und die Steiermark zogen. Dabei wurden in Neumarkt, Mooslandl, Leoben, Kapfenberg und St. Andrä neue Rekorde aufgestellt.

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