Datenschutz nur bei Zahlung
Facebook wegen Bezahl-Abos in der Kritik

Datenschutz-Aktivist Max Schrems will bereits nächste Woche eine Beschwerde einbringen. | Foto: APA Picturedesk
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Das Recht auf Datenschutz haben bei Facebook nur noch diejenigen, die mindestens zehn Euro im Monat zahlen. Datenschützer sehen in den neuen Bezahl-Abos eine "dunkle Stunde für den Datenschutz". Der österreichischen Datenschützer Max Schrems will bereits nächste Woche eine Beschwerde bei den zuständigen Behörden einbringen. 

ÖSTERREICH. Anfang November startete der Meta-Konzern sein angekündigtes Bezahl-Abo für Facebook und Instagram auch hierzulande. So poppt neuerdings gleich nach dem Öffnen ein Fenster auf, das Userinnen und User vor die Wahl stellt:

  • "Schließe ein Abo ab, um deine Facebook- und Instagram-Konten ohne Werbung zu nutzen - ab 12,99 €/Monat (inkl. Steuern). Wir verwenden deine Informationen dann nicht, um dir Werbung zu zeigen."
  • Oder: "Entdecke mit personalisierter Werbung neue Produkte und Marken, und nutze deine Facebook- und Instagram-Konten kostenfrei. Wir verwenden dann deine Informationen, um dir Werbung zu zeigen." 

Wer nicht will, dass seine/ihre persönlichen Daten zu Werbezwecken verwendet wird, ist also dazu gezwungen ein kostenpflichtiges Abo für zumindest 10 Euro pro Monat abzuschließen. Für Experten "eine dunkle Stunde für den Datenschutz".

Datenschützer ortet Manipulation

Der österreichische Datenschützer Max Schrems, der bereits in der Vergangenheit erfolgreich Facebook klagte, glaubt nicht, dass viele Menschen die Bezahl-Variante wählen werden – "weil sie diese Zahlung als unverhältnismäßig ansehen", erklärte Schrems am Freitag im "Ö1-Morgenjournal". Gleichzeitig wollen aber die wenigsten online getrackt werden, so der Datenschützer. Dementsprechend ortet er hier eine "starke Manipulation" – von einer freiwilligen Einwilligung kann laut Schrems also keine Rede sein. So gilt das Grundrecht auf Datenschutz nur noch für diejenigen, die auch dafür bezahlen, kritisiert Schrems. 

Datenschutz oder Miete bezahlen?

Bereits nächste Woche will Schrems einen ersten Beschwerdefall bei den zuständigen Behörden einbringen. Ein österreichischer Langzeitarbeitsloser habe sich bei ihm gemeldet. Dieser stehe nun vor der Wahl, Datenschutz oder Miete bezahlen? Letztlich gehe es um die Frage, ob man hier noch von Freiwilligkeit sprechen könne. "Die Frage wird zum EuGH gehen und wird ultimativ wahrscheinlich erst da beantwortet werden", so der Datenschützer.  

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