Russischer Lieferstopp
Gastransport durch Österreich nach Italien ausgesetzt

- Gazprom hat seine Gas-Lieferungen durch Österreich nach Italien ausgesetzt.
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Der russische Konzern Gazprom hat nun die italienische Gasversorgung beschnitten: durch die österreichischen Rohre fließt nun zumindest keines mehr. Grund ist laut Gazprom eine Änderung von Regelungen.
WIEN/ROM/MOSKAU. Russland dreht den Gashahn weiter zu – zumindest für Italien. Wie der russische Gaskonzern Gazprom am Samstag, 1. Oktober, mitteilte, wird der Gastransport durch Österreich nach Italien ausgesetzt. Russisches Gas fließt nämlich normalerweise durch Österreich und kommt dann am italienisch-österreichischen Grenzort Tarvisio (Tarvis) in Italien an. Dort wurde es für gewöhnlich verteilt – zumindest bis jetzt.
Der Grund: der österreichischer Gasnetzbetreiber, der die entsprechenden Anlagen betreibt, hätte einige "Transportnominierungen" nicht bestätigt. Gazprom machte dabei die Änderungen einiger Regelungen in Österreich verantwortlich. Der Konzern erklärte, dass man mit italienischen Kunden bereits dran sei, an einer Lösung des Problems zu arbeiten.

- Gazprom tritt auch als Sponsor vieler Fußballteams auf.
- Foto: Dima Solomin/ Unsplash
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Neue Regelungen seit langem bekannt
Wie die Tageszeitung "Standard" schreibt, gibt es dazu mittlerweile auch von der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control mittlerweile eine Antwort. Tatsächlich seien mit 1. Oktober neue Regelungen in Kraft getreten. Diese seien aber seit langem bekannt und die Behörde erwarte, dass sich alle Marktteilnehmer nun daran halten. Angeblich wäre schon seit Jahren an der nun geltenden Marktordnung gearbeitet worden, nur die letzten Umsatzregelungen seien erst in den letzten Wochen fixiert worden.
Italien bestätigt Lieferstopp
Noch am Samstagnachmittag hatte davor der italienische Gas-Versorger Eni mitgeteilt, dass die russischen Gaslieferungen in unser Nachbarland tatsächlich eingestellt worden sind. Die Gasversorgung in Italien dürfte soweit aber nicht gefährdet sein – auch wenn man aktuell noch rund 25 Prozent des Gases aus Russland bezieht. Allerdings habe man laut APA-Informationen seit Beginn des Krieges verstärkt auf andere Anbieter gesetzt und würde nun etwa mehr Gas aus anderen Ländern beziehen, etwa aus Algerien.

- Die Gasversorgung Italiens scheint derzeit noch nicht bedroht zu sein.
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Nach Österreich wurde bisher weiter geliefert
Nach Österreich wird bisher übrigens weiterhin Gas geliefert, so wird die OMV in Person ihres Sprechers Andreas Rinofner in der "APA" zitiert. Man habe sogar deutlich mehr Gas erhalten als zuletzt, sagte er. Allerdings könnte man natürlich noch nicht sagen, wie es am morgigen Sonntag weitergeht.
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