Inflation
Haushaltsenergiepreise im August um 40 Prozent über Vorjahr

Die Preise für Haushaltsenergie stiegen im August um 40 Prozent. | Foto: Pixabay
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Auch im August mussten Verbraucher extrem hohe Preise für Haushaltsenergie bezahlen. Dabei gab es erstmals seit Mai einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat, weil Sprit billiger wurde. Doch höhere Dieselpreise machten sich schon im September bemerkbar. Die Energieagentur sieht die Preiserhöhungen der zwei größten Energieversorger in Österreich für September "mit großer Sorge" und warnt vor nicht abzuschätzenden Auswirkungen in der Gesellschaft.

ÖSTERREICH. Energie für Haushalte im August war um 40,7 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat Juli sanken laut Mitteilung der Energieagentur am Donnerstag die Preise um 4,2 Prozent und wirkten damit dämpfend auf die Inflation. Grund dafür seien im Monatsvergleich niedrigere Treibstoffpreise, die vor allem in der zweiten Augusthälfte für ein wenig Entspannung gesorgt hätten. 
Der Preis für Superbenzin war im August um 38 Prozent höher als im August 2021 aber um 11,2 Prozent niedriger als heuer im Juli. Eine 50-Liter-Tankfüllung kostete wieder deutlich unter 100 Euro aber um 30 Euro mehr als vor einem Jahr. Diesel war um 48,6 Prozent teurer als im August 2021 aber um 9,8 Prozent billiger als im Juli.

Die Preiserhöhungen von Energieversorgern im September könnten zu weitreichenden Auswirkungen in der Gesellschaft führen, die nicht abschätzbar sind, warnt die Energieagentur.  | Foto: Christina Gärtner
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Der Preis für Heizöl hat sich im August im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdoppelt (plus 106,6 Prozent) und gab gegenüber Juli leicht nach (minus 1,9 Prozent). Eine typische Füllung von 3.000 Litern kostete deutlichmehr als 4.500 Euro. Gas war um 72,3 Prozent teurer als im Jahr davor, Strom um 12 Prozent und Fernwärme um 19,1 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2022 gab es ebenfalls Preissteigerungen: Gas kostete um 2,2 Prozent mehr, Strom um 3,6 Prozent und Fernwärme um 1,7 Prozent mehr.

Holzpellets rund 100 Prozent als im Vorjahr

Die Preise für Pellets stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 99,9 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 14,8 Prozent. Brennholz kostete um 56,1 Prozent mehr als im August 2021 und um 4,5 Prozent mehr als im Juli 2022. "Brennholz und Holzpellets bleiben trotzdem relativ günstige Energieträger", so die Energieagentur. Grund für die Preissteigerungen sei die erhöhte Nachfrage bei gleichzeitig reduziertem Import aus der Ukraine und aus Russland. Auf diese Situation habe der Markt noch nicht bzw. nicht in derselben Geschwindigkeit reagieren können.

Auch Strom- und Gaspreiserhöhungen werden sich im September auf die Haushaltsenergiepreise auswirken. | Foto: Pixabay
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Preiserhöhungen bereiten Sorge 

"Ein anderes Segment beobachten wir mit großer Sorge", so Energieagentur-Geschäftsführer Franz Angerer.  "Für September haben die zwei größten Versorger in Österreich, neben vielen anderen, die Energiepreise für Strom und Gas massiv erhöht." Unter anderem haben Wien Energie und EVN ihre Preise angehoben. Die Preiserhöhungen spiegelten die Verknappung auf den Großhandelsmärkten wieder, so Angerer. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Auswirkungen seien weitreichend und kaum zur Gänze abschätzbar.

In der jüngeren Vergangenheit sei Energie immer günstig und im Überfluss vorhanden gewesen, so Angerer. Versorgungssicherheit und Preisstabilität von Energieträgern seien aber keine Selbstverständlichkeit. Die derzeitige Verknappung der Gasversorgung "stellt uns in Europa vor ein fundamentales Problem". Angerer plädierte für ein Durchhaltevermögen und appellierte an die Anpassungsfähigkeit der Gesellschaft.


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