Risiko
Karte zeigt, welche Bezirke von der Hitze am meisten betroffen sind

- Jetzt gibt es eine Karte zur Hitzebelastung Österreichs.
- Foto: Wiener Wasser/Zinner
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Mit den steigenden globalen Temperaturen werden die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen zunehmend besorgniserregend, insbesondere für gefährdete Bevölkerungsgruppen wie ältere Menschen. Eine Karte zeigt das Hitzerisiko in jedem Bezirk.
ÖSTERREICH. Forscher des Complexity Science Hub haben eine interaktive Karte entwickelt, die die sich verändernde Hitzewellenanfälligkeit in den österreichischen Regionen nachverfolgt. "Dieses datenbasierte Werkzeug bietet wertvolle Einblicke, um diese Risiken zu verstehen und zu mildern", heißt es auf der Webseite des Instituts.
Laut den Forschungsergebnissen führte jeder zusätzliche Tag mit Temperaturen über 30°C in den Sommermonaten zwischen 2015 und 2022 zu einem Anstieg der Sterblichkeitsrate um 2,4 Prozent pro 1.000 Einwohner in den österreichischen Bezirken. „Die Auswirkungen waren in Gebieten, in denen über 25 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter waren, noch deutlicher, wodurch sich die Sterblichkeitsrate während Hitzewellen verdoppelte“, erklärt Hannah Schuster vom CSH und der Wirtschaftsuniversität Wien.

- Auch Tiere suchen die Abkühlung.
- Foto: Gru
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Sterberate fast dreimal so hoch während Hitzewellen
Zudem war der Anstieg der Sterblichkeitsrate während Hitzewellen, definiert als eine Woche mit drei oder mehr Hitzetagen, fast dreimal höher im Vergleich zu einzelnen Hitzetagen. „Im Jahr 2023 hatten nur 15 Prozent der Bezirke ein Viertel ihrer Bevölkerung im Alter von über 65 Jahren. Bis 2050 wird dieser Wert voraussichtlich auf 80 Prozent steigen, was auf einen erheblichen Anstieg hitzebedingter Gesundheitsprobleme hinweist“, sagt Johannes Wachs vom CSH.
2023 wiesen die Bezirke Hollabrunn, Eisenstadt-Umgebung und Rust ein „sehr hohes“ Gesundheitsrisiko auf. Im selben Jahr verzeichneten Graz, Rohrbach, Tamsweg, Reutte, Imst, Dornbirn und Feldkirch nur einen „niedrigen“ Hitzerisikoindex.
„Sehr hoch“ ist der Hitzebelastungsindex der Definition in der Studie zufolge, wenn es im betreffenden Bezirk mehr als 27,6 Hitzetage pro Jahr gibt und mehr als 22,8 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre sind. Dagegen ist das Risiko „sehr niedrig“, wenn es weniger als 14,9 Hitzetage pro Jahr und der Anteil der über 65-Jährigen unter 18 Prozent liegt. Der Risikoindex in Wien ist insgesamt relativ niedrig, was die Forschenden mit dem niedrigen durchschnittlichen Alter der Bevölkerung begründen.

- Die Zahl der Hitzerisiko-Bezirke in Österreich nimmt zu, mit gravierenden Folgen für die Gesundheit, besonders bei älteren Menschen.
- Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
- hochgeladen von Adrian Langer
Kühle Ausreißer
Die Karte zeigt, dass es trotz steigender Temperaturen auch einzelne kühlere Jahre geben kann, wie etwa das Jahr 2020. Dass der Hitzetrend jedoch über die Zeit stetig nach oben geht, belegen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einem Ausblick in die Zukunft, der auf verschiedenen Emissionsszenarien basiert. Bleiben die Treibhausgasemissionen auf dem derzeitigen Niveau, wäre bis 2050 fast jeder Bezirk in Österreich als sehr stark gefährdet einzustufen.
Hier findest du die interaktive Karte
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