Auswirkungen unklar
Lebensmittelverschwendung – Bewusstsein vorhanden
Täglich landen kostbare Lebensmittel in der Tonne, obwohl sie noch genießbar wären. Am 29. September ist der offizielle Tag der Lebensmittelverschwendung. Laut Social Impact Unternehmen "Too Good To Go" ist sie nicht nur einer der größten Treiber der Klimakrise, gleichzeitig hungern rund 760 Millionen Menschen weltweit.
ÖSTERREICH. In der österreichischen "Wegwerfgesellschaft" finden jährlich über eine Million Tonnen Lebensmittelabfälle ihren Weg in den Müll – die Hälfte davon bei privaten Haushalten. Auch wenn die Österreicherinnen und Österreicher angeben, ein hohes Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung zu besitzen, fehle jedoch oft das Verständnis für die tatsächlichen Folgen, die der unachtsame Lebensmittelumgang auf das Klima hat. Das Unternehmen "Too Good To Go" führte gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut "Marketagent" eine österreichweite Umfrage zum Thema "Teuerungen und Einkaufsverhalten" durch.
Lebensmittel werden durch Teuerung mehr geschätzt
Knapp 75 Prozent der rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Umfrage war es demnach bereits bekannt, dass der Großteil der Bioabfälle in den eigenen vier Wänden entsteht. Zugleich ist für sie ein positiver Beigeschmack der Teuerung, dass viele Menschen achtsamer mit ihren Lebensmitteln umgehen. Etwa 42 Prozent geben bei der Umfrage an, durch die Teuerung Lebensmittel mehr zu schätzen als zuvor. Über zwei Drittel behaupten, dass sie versuchen, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen. "Das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung ist in unserer Gesellschaft angekommen. Die Lösung dieses Problems muss jedoch nicht zwingend mit Verzicht verbunden sein", meint Georg Strasser, Country Director von Too Good to Go Österreich.
Wegwerfgesellschaft benötige Aufklärung
Lösungsmöglichkeiten gegen Lebensmittelverschwendung sind laut den Befragten beispielsweise, Essen tiefgefroren länger haltbar zu machen oder die Verwendung von Einkaufszetteln, um auch wirklich nur das Notwendigste zu kaufen. So frieren rund 64 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Lebensmittel ein. Die Hälfte verwendet Einkaufszettel und setzt auch beim Einkauf auf länger haltbare Produkte.
Auch wenn unter den Österreicherinnen und Österreichern bereits großes Bewusstsein herrscht, sind die Auswirkungen der Essensverschwendung für den Klimawandel laut der Umfrage nur etwa 60 Prozent bekannt. Die Tatsache, dass Lebensmittelverschwendung neben der Autoindustrie und der Luftfahrt zu den hauptverantwortlichen Treibern der Klimakrise zählt, ist für rund 15 Prozent eher uninteressant. Strasser sieht in dieser Hinsicht Raum für mehr Aufklärung:
"Lebensmittel haben einen hohen Stellenwert. Uns ist es jetzt noch wichtig, die Verbindung zur Klimakrise zu stärken, damit wir zukünftig Lebensmittel vor der Tonne bewahren, um einen nachhaltigen Mehrwert für unsere Umwelt zu erzielen.”
Das Unternehmen Too Good To Go setzt sich mit der gleichnamigen App gegen Lebensmittelverschwendung ein und informiert Nutzerinnen und Nutzer über Möglichkeiten, Lebensmittel länger frisch zu halten. In Form von "Überraschungssackerl" können Lebensmittel bei verschiedenen Supermärkten und Restaurants abgeholt und vor dem Wegwurf gerettet werden.
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