Für Oberösterreich und Salzburg
Mückstein schlägt Lockdown für Ungeimpfte vor

Mückstein empfiehlt Oberösterreich und Salzburg Lockdown für Ungeimpfte. In den beiden Bundesländern zeigte man sich über diese Forderung skeptisch. | Foto: Florian Schrötter/BKA
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Der Coronavirus-Krisengipfel von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) mit den Landeshauptleuten von Oberösterreich und Salzburg heute Nachmittag hat noch kein Ergebnis gebracht. Mückstein schlug allerdings laut Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) regionale Lockdowns für Ungeimpfte in den pandemiebetroffenen Ländern vor.  

ÖSTERREICH. Es sei „ein offenes Gespräch“ gewesen, lässt Mückstein schriftlich ausrichten. Jetzt würden die Gespräche auf fachlicher Ebene und dann in einer weiteren Runde mit den Landeshauptleuten weitergeführt. Morgen soll mit Experten diskutiert werden, ob ein Vorziehen der Stufe fünf – also ein Lockdown für Ungeimpfte – in den beiden Bundesländern sinnvoll ist. Am Freitag soll es das nächste Gespräch von Minister und Ländern geben. „Wir müssen die Lage sehr ernst nehmen“. Er verwies auf die 11.398 Neuinfektionen vom Mittwoch, der bisherige Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie. 

Die Spitäler in Oberösterreich seien am Limit. Triage und Abstriche in der Akutmedizin drohen, wie das Covid-19-Prognose-Konsortium warnte. In zwei Wochen sei dies "in allen Bundesländern möglich". Mehr Infos hier.

Das Covid-19-Prognose-Konsortium warnt vor einem Überschreiten der Kapazitätsgrenzen auf den Intensivstationen. In zwei Wochen sei dies "in allen Bundesländern möglich".  | Foto: OÖG
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Haslauer hat sich nach dem Gespräch mit dem Gesundheitsminister skeptisch gezeigt. Grund dafür sei, dass mit der bundesweiten 2-G-Regel erst am Montag verschärfte Maßnahmen in Kraft getreten sind: "Die 2-G-Regel kommt einem Lockdown für Ungeimpfte schon relativ nahe", sagte er. Zudem sei ein Lockdown für Ungeimpfte "schwierig bis gar nicht kontrollierbar".

Fix sei jedenfalls eine Ausdehnung der Maskenpflicht in Salzburg sowie ein verstärkter Schutz der älteren Personengruppe mithilfe der Booster-Impfung. Diese sollen „dringend“ darauf hingewiesen werden, sich die dritte Teilimpfung abzuholen, „um den vollen Impfschutz wiederherzustellen“, so Haslauer. Mehr Infos hier.

OOE: „Gott sei Dank viele Intensivbetten“

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sieht einen regionalen Lockdown ebenfalls kritisch. In seinem Bundesland stelle sich die Frage, ob die Entwicklung auf den Intensivstationen tatsächlich ein Vorziehen der Stufe 5 notwendig mache. Man habe „Gott sei Dank viele Intensivbetten“, meinte der Landeshauptmann. Außerdem sei erst am Montag mit der 2G-Regel eine „sehr scharfe Maßnahme in Kraft“ getreten. „Wir brauchen einen Überblick, was sie bringen“, ob damit nicht die Situation in den Griff zu bekommen sei.

Schallenberg: Impfpflicht für Berufsgruppen möglich

Einem generellen Lockdown – also auch für Geimpfte – hatte ÖVP-Bundeskanzler Alexander Schallenberg kurz vor Beginn des Gesprächs auch eine Absage erteilt. Man müsse aber über eine Impfpflicht in gewissen Berufsgruppen diskutieren. Zudem appellierte Schallenberg neuerlich, sich so rasch wie möglich impfen zu lassen. "Völlig gleichgültig", ob es sich um den ersten, zweiten oder dritten Stich handelt.

"Zeit der Solidarität mit Ungeimpften abgelaufen" 

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) wendet sich mit scharfen Worten gegen Ungeimpfte: "Es kann nicht sein, dass mutwillige Impfverweigerer die Mehrheit der Bevölkerung in Geiselhaft nehmen". Geimpfte Menschen werde man nicht in ihren Freiheiten einschränken, "weil eine Minderheit konsequent und ohne medizinischen Grund Schutzmaßnahmen und Impfungen verweigert", so die Ministerin weiter. "Das wäre unfair und auch unsolidarisch allen anderen gegenüber.“ "Wer sich – ohne medizinische Begründung – nicht impfen lässt, riskiert nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch die von uns allen. Es ist klar, dass das Verständnis dafür bei den geimpften Menschen am Ende ist, so Köstinger. 

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Mückstein empfiehlt Oberösterreich und Salzburg Lockdown für Ungeimpfte. In den beiden Bundesländern zeigte man sich über diese Forderung skeptisch. | Foto: Florian Schrötter/BKA
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